Huthi-Angriffe: EU-Außenminister billigen Marinemission im Roten Meer
Die Außenminister der Europäischen Union haben die Marinemission für das Rote Meer nach Diplomatenangaben gebilligt. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte am Montag in Brüssel, der Einsatz "Aspides" sei ein "wichtiger Beitrag" zum Schutz von Handelsschiffen gegen "Terrorangriffe" der Huthi-Miliz im Jemen. Dafür ist die deutsche Fregatte "Hessen" vorgesehen, die rund 240 Soldatinnen und Soldaten an Bord hat.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte den Beschluss. "Europa wird gemeinsam mit unseren internationalen Partnern die Freiheit der Schifffahrt im Roten Meer gewährleisten", schrieb sie im Onlinedienst X (früher Twitter).
Die Bundesregierung hatte das Mandat bereits am Freitag gebilligt. Es sieht eine Personalobergrenze von 700 Soldatinnen und Soldaten vor und ist vorerst bis Ende Februar 2025 befristet. Es bedarf noch der Zustimmung des Bundestags, die für Freitag vorgesehen ist.
Die Deutsche Marine geht von einem der gefährlichsten Einsätze seit vielen Jahrzehnten aus. Marine-Inspekteur Jan Christian Kaack nannte vergangene Woche als mögliche Bedrohungen Angriffe der Huthi-Miliz mit Raketen, Drohnen und ferngesteuerten "Kamikaze-Booten".
Die Fregatte "Hessen" ist bereits in die Region unterwegs. Das Kriegsschiff soll sich voraussichtlich bis Ende April an der EU-Mission beteiligen. Im zweiten Halbjahr soll laut Deutscher Marine ein Schwesterschiff zum Einsatz kommen.
Neben Deutschland sind auch Belgien, Italien und Frankreich zur Entsendung von Kriegsschiffen bereit, wie es von Brüsseler Diplomaten hieß. Das Oberkommando liegt bei Griechenland, mit Hauptquartier in der Stadt Larisa.
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen greift seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Oktober regelmäßig Schiffe im Roten Meer an. Handelsschiffe fahren deshalb zum Teil große Umwege.
Die EU-Mission ist rein defensiv ausgerichtet. Ein Beschuss von Huthi-Stellungen an Land ist nicht Teil der Pläne. Die USA und Großbritannien greifen die Huthi-Rebellen im Rahmen einer US-geführten internationalen Koalition dagegen seit Wochen aus der Luft an.
E.Reid--TNT