US-Republikanerin Haley kritisiert Trumps Schweigen zum Tod von Nawalny
Die republikanische US-Präsidentschaftsbewerberin Nikki Haley hat ihren parteiinternen Rivalen Donald Trump wegen dessen fehlender Reaktion auf den Tod des prominenten russischen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny scharf kritisiert. "Entweder ist er auf Putins Seite und findet es cool, dass Putin einen seiner politischen Gegner ermordet hat, oder er hält es einfach für nicht so wichtig", sagte Haley am Sonntag dem Fernsehsender ABC. Beides wäre "besorgniserregend" und problematisch, betonte die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen.
Nawalny, ein prominenter Widersacher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, war am Freitag in einem Straflager am Polarkreis im Alter von 47 Jahren plötzlich gestorben. Zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung und Putin selbst für den Tod seines prominenten Widersachers verantwortlich, darunter US-Präsident Joe Biden.
Ex-Präsident Trump dagegen verlor bei mehreren öffentlichen Auftritten seit Freitag kein Wort zum Tod Nawalnys. Auf die Frage nach einem Kommentar verwies Trumps Wahlkampfteam lediglich auf einen Beitrag in dessen Onlinedienst Truth Social, in dem es hieß, die USA würden "nicht mehr respektiert, weil wir einen unfähigen Präsidenten haben, der schwach ist und nicht versteht, was die Welt denkt". Nawalny wurde in dem Beitrag ebensowenig erwähnt wie Russland oder Putin.
Eine Woche zuvor hatte Trump bei einem Wahlkampfauftritt gesagt, er würde Nato-Mitgliedern im Falle eines russischen Angriffs nicht zur Hilfe kommen, wenn sie bei ihren Verteidigungsausgaben unter den Nato-Zielen lägen. Stattdessen würde er Russland ermutigen, "mit ihnen zu tun was immer es will". Die Äußerung löste international Entsetzen aus.
"Alles was er in dem Moment getan hat, war Putin zu stärken", kritisierte Haley, die sich ebenso wie Trump um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner bewirbt. "Er hat sich auf die Seite eines Kerls gestellt, der seine politischen Gegner tötet, er hat sich auf die Seite eines Kerls gestellt, der amerikanische Journalisten festnimmt und sie als Geiseln festhält, und er hat sich auf die Seite eines Mannes gestellt, der dem russischen Volk eines klarmachen will: 'Fordert mich bei der nächsten Wahl nicht heraus, sonst passiert euch das Gleiche.'"
T.Bailey--TNT