Ex-Regierungschef Stubb gewinnt Präsidentschaftswahl in Finnland
Der konservative Ex-Regierungschef Alexander Stubb hat die Präsidentschaftswahl in Finnland gewonnen. Sein Konkurrent in der Stichwahl am Sonntag, der frühere Außenminister Pekka Haavisto, räumte im Fernsehen seine Niederlage ein. Laut einer Prognose des Senders YLE landete Stubb in der entscheidenden Wahlrunde mit 51,4 Prozent der Stimmen knapp vor dem Grünen-Politiker Haavisto, der als unabhängiger Kandidat angetreten war. Offiziellen Teilergebnissen zufolge, die auf der Auszählung von 98 Prozent der Stimmen beruhten, kam Stubb auf 51,7 Prozent.
Stubb sagte unter dem Eindruck der vorläufigen Ergebnisse: "Das Einzige, woran ich jetzt denken kann, ist Dankbarkeit. Dies ist ein großer Sieg für die Demokratie in Finnland, ich bin extrem stolz auf alle Finnen, die gewählt haben." Haavisto hatte ihm zuvor zum Wahlsieg gratuliert.
In Finnland bestimmt der Präsident, der für sechs Jahre gewählt wird, traditionell die Außenpolitik und ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Der Urnengang fand unter dem Eindruck wachsender Spannungen mit dem Nachbarn Russland statt.
Stubb und sein Kontrahent Haavisto - beides ehemalige finnische Außenminister - teilen die gleiche Ansicht mit Blick auf die Haltung gegenüber Russland und befürworten eine Verschärfung der Sanktionen gegen Moskau.
Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor fast zwei Jahren hatte Finnland seine jahrzehntelange militärische Blockfreiheit aufgegeben. Im April 2023 trat das Land der Nato bei. Russland drohte daraufhin mit "Gegenmaßnahmen".
Im August registrierte Helsinki eine steigende Zahl von Migranten, die ohne Visum über die 1340 Kilometer lange finnisch-russische Grenze kamen. Die finnische Regierung vermutete eine russische Strategie dahinter, um das Land innenpolitisch zu destabilisieren. Finnland schloss deshalb im November seine Ostgrenze - ein Schritt, der von beiden Präsidentschaftskandidaten befürwortet wurde.
A.M.Murray--TNT