The National Times - Scholz wirbt bei Treffen mit US-Parlamentariern für weitere Ukraine-Hilfen

Scholz wirbt bei Treffen mit US-Parlamentariern für weitere Ukraine-Hilfen


Scholz wirbt bei Treffen mit US-Parlamentariern für weitere Ukraine-Hilfen
Scholz wirbt bei Treffen mit US-Parlamentariern für weitere Ukraine-Hilfen / Foto: © AFP/Archiv

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei seinem Besuch in den USA angesichts der Blockade im Kongress für weitere Hilfen für die Ukraine geworben. "Die Ukraine braucht unsere ganze Unterstützung, um sich gegen die Aggression Russlands zu verteidigen", schrieb Scholz am Donnerstagabend (Ortszeit) nach einem Treffen mit US-Senatoren auf der Onlineplattform X, früher Twitter. Es sei "gut" gewesen, mit Senatoren beider Parteien zu sprechen, fügte Scholz in dem auf Englisch verfassten Post hinzu.

Textgröße ändern:

Die Senatoren, jeweils vier von den Demokraten und den Republikanern, hätten sich "zuversichtlich" und "hoffnungsvoll" gezeigt, "dass die USA ihre finanzielle Unterstützung leisten werden", sagte eine Sprecherin der Bundesregierung am Freitag in Berlin. Es habe auch "viel Anerkennung für die deutsche Rolle in der Auseinandersetzung mit Russland" gegeben.

Die Sprecherin betonte, dass die Bundesrepublik bereits "mit Abstand" der größte Geber von militärischer und finanzieller Hilfe innerhalb der Europäischen Union sei. "Aber es steht für uns fest, dass wir die Ukraine auch weiterhin mit allem, was möglich ist, militärisch unterstützen werden." Die Ukraine "darf diesen Krieg nicht verlieren".

Scholz war am Donnerstag in Washington eingetroffen, für Freitag war ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus geplant. Oben auf der Agenda stehen dürfte neben dem Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Nahen Osten vor allem die Unterstützung der Ukraine.

Die oppositionellen Republikaner blockieren schon seit Monaten eine Freigabe weiterer Milliardenhilfen für die Ukraine. Am Mittwoch scheiterte im Senat ein Gesetzespaket, das rund 60 Milliarden Dollar (56 Milliarden Euro) an neuen Hilfen für Kiew umfasste. Das Paket mit einem Gesamtvolumen von 118 Milliarden Dollar enthielt neben den Ukraine-Hilfen auch weitere Mittel für Israel und mehr Geld für die Sicherung der US-Grenze zu Mexiko.

Die Republikaner hatten ursprünglich darauf gepocht, mehr Mittel für den Grenzschutz zusammen mit neuen Ukraine-Hilfen zu beschließen. Sie vollzogen dann aber eine Kehrtwende, nachdem Ex-Präsident Donald Trump sich gegen den Kompromiss zwischen beiden Parteien ausgesprochen hatte.

Die Demokraten versuchen jetzt, ein separates Gesetz mit Hilfen für die Ukraine und Israel durch den Kongress zu bekommen. Die Erfolgsaussichten sind aber höchst ungewiss: Zwar nahm der Gesetzentwurf am Donnerstag im Senat eine erste Hürde. Doch selbst wenn der Entwurf das von den Demokraten kontrollierten Oberhaus passieren sollte, könnte er im Repräsentantenhaus scheitern, in dem die Republikaner die Mehrheit stellen. Viele rechte Hardliner der Republikaner sind gegen neue Ukraine-Hilfen.

Die USA waren bislang der wichtigste Unterstützer der von Russland angegriffenen Ukraine. Ein längerfristiger Ausfall von US-Waffenlieferungen könnte für die ukrainischen Streitkräfte verheerende Folgen haben.

Die EU hatte sich in der vergangenen Woche auf einem Sondergipfel in Brüssel darauf geeinigt, der Ukraine über vier Jahre Wirtschaftshilfen in Höhe von 50 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Möglich wurde dies durch das Einlenken des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban, der im Dezember noch sein Veto gegen die Hilfen eingelegt hatte.

E.Reid--TNT

Empfohlen

Präsidentschaftswahl in Tunesien: Sieg von Amtsinhaber Saied gilt als sicher

In Tunesien findet am Sonntag die Präsidentschaftswahl statt. Fast zehn Millionen Menschen sind zur Stimmabgabe aufgerufen - ein Sieg des erneut antretenden Amtsinhabers Kais Saied gilt als sicher. Da die wichtigsten Oppositionellen in Haft sind oder ihnen die Wahlbehörde die Kandidatur untersagt hat, gibt es keine ernstzunehmenden Konkurrenten für den 66-jährigen Saied. Es gibt nur zwei Gegenkandidaten, einer von ihnen sitzt im Gefängnis.

Trump kehrt mit trotziger Botschaft an Ort des Attentats vom 13. Juli zurück

Bei einem trotzigen Wahlkampfauftritt am Ort des Attentats gegen ihn vom 13. Juli in Pennsylvania hat der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump zugesichert, "niemals" aufgeben zu wollen. In der Kleinstadt Butler stellte der frühere US-Präsident am Samstag auch infrage, ob seine politischen Gegner ihn nicht auszuschalten versucht hätten. Trump bezeichnete sie als den "inneren Feind", der zu den Anklagen gegen ihn gedrängt habe und "wer weiß, vielleicht sogar versucht hat, mich zu töten".

Netanjahu bekräftigt: Israel wird auf iranischen Angriff militärisch antworten

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bekräftigt, dass Israel auf den jüngsten iranischen Raketenangriff militärisch reagieren wird. "Israel hat die Pflicht und das Recht, sich zu verteidigen und auf diese Angriffe zu antworten - und das ist, was wir tun werden", sagte Netanjahu am Samstagabend in einer Fernsehansprache.

Macron kritisiert Israels Vorgehen gegen Hisbollah und pocht auf Waffenruhe

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat das israelische Vorgehen gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon scharf kritisiert. Bei einer Pressekonferenz am Samstag in Paris missbilligte Macron insbesondere den zu Wochenbeginn gestarteten Bodeneinsatz der israelischen Armee im Libanon. Unter Bezug auf eine von Frankreich und den USA vorgeschlagene 21-tägige Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah sagte der französische Staatschef, er bedauere, dass Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu "eine andere Wahl getroffen" habe.

Textgröße ändern: