The National Times - Augenzeugen melden neue israelische Angriffe auf Rafah im Süden des Gazastreifens

Augenzeugen melden neue israelische Angriffe auf Rafah im Süden des Gazastreifens


Augenzeugen melden neue israelische Angriffe auf Rafah im Süden des Gazastreifens
Augenzeugen melden neue israelische Angriffe auf Rafah im Süden des Gazastreifens / Foto: © AFP

Im Krieg mit der radikalislamischen Hamas hat das israelische Militär laut Augenzeugen in der Nacht zu Freitag erneut die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen bombardiert. "Wir hörten das Geräusch einer riesigen Explosion in der Nähe unseres Hauses", sagte ein 60-jähriger Bewohner der Stadt, in der sich mittlerweile mehr als eine Million palästinensische Flüchtlinge aufhalten, der Nachrichtenagentur AFP. US-Präsident Joe Biden übte deutliche Kritik am Vorgehen der israelischen Armee.

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Der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde zufolge wurden in der Nacht im Gazastreifen mehr als hundert Menschen getötet, darunter mindestens acht in der Stadt Rafah.

Er sei der Meinung, das Israels Vorgehen im Gazastreifen "überzogen" sei, sagte Biden am Donnerstag (Ortszeit) vor Reportern im Weißen Haus. "Es gibt viele unschuldige Menschen, die hungern, viele unschuldige Menschen, die in Schwierigkeiten sind und sterben. Das muss aufhören." Weiter betonte der US-Präsident, er habe sich sowohl in Ägypten als auch in Israel für die Einfuhr weiterer humanitäre Hilfe in den Gazastreifen eingesetzt.

Der mittlerweile vier Monate andauernde Krieg hat die humanitäre Krise im Gazastreifen dramatisch verschärft. Hunderttausende Menschen flohen vor den Kämpfen in den Süden des Palästinensergebiets, der nun ebenfalls unter Beschuss steht. Am Mittwoch hatte Netanjahu nach eigenen Worten eine Ausweitung des Militäreinsatzes auf die südliche Stadt Rafah angeordnet.

Laut einem Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) ziehen derzeit viele Menschen aus Sorge vor einem Bodenangriff von Rafah in Richtung Meer. Sollte Israel einen die Stadt stürmen, "sterben wir in unseren Häusern", sagte ein Bewohner der Stadt der AFP. "Wir können nirgendwo hin."

Am 7. Oktober hatten Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen Israel überfallen und zahlreiche Massaker verübt. Sie töteten israelischen Angaben zufolge etwa 1160 Menschen, darunter viele Zivilisten. Rund 250 Menschen wurden zudem als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Angriff startete Israel einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen. Nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 27.900 Menschen getötet.

J.Sharp--TNT

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