The National Times - UNO warnt vor Hungersnot im Norden des Gazastreifens

UNO warnt vor Hungersnot im Norden des Gazastreifens


UNO warnt vor Hungersnot im Norden des Gazastreifens
UNO warnt vor Hungersnot im Norden des Gazastreifens / Foto: © AFP

Hunderttausende Menschen im Norden und Zentrum des Gazastreifens sind nach UN-Angaben von Nahrungsmittelknappheit bedroht. Die UNO habe im Norden des Gazastreifens Orte ausgemacht, "wo die Menschen vermutlich am Rande einer Hungersnot stehen", erklärte Philippe Lazzarini, Chef des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) am Donnerstag im Onlinedienst X, ehemals Twitter. "Mindestens 300.000 Menschen in diesem Gebiet sind für ihr Überleben auf unsere Hilfe angewiesen", betonte er.

Textgröße ändern:

Seit Anfang des Jahres sei die Hälfte der UN-Anfragen für Hilfsmissionen im nördlichen Gazastreifen jedoch abgelehnt worden, erklärte Lazzarini. Die letzte Lieferung von Hilfsgütern in das Gebiet sei vor mehr als zwei Wochen genehmigt worden.

Israel hatte die Bewohner des nördlichen und zentralen Gazastreifens mit Blick auf seine Angriffe aufgefordert, in den Süden des Palästinensergebiets zu flüchten. Schätzungsweise die Hälfte der rund 2,4 Millionen Einwohner de Palästinensergebiets drängen sich nun in der südlichen Stadt Rafah. Viele sind jedoch auch im Zentrum und im Norden geblieben.

Auch andere Hilfsorganisationen hatten von Blockaden ihrer Hilfslieferungen berichtet. Der Leiter des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) im Gazastreifen, Georgios Petropoulos, sagte, das Gebiet werde "in eine Ödnis des Hungers und der Verzweiflung" verwandelt. Hilfsorganisationen würden aufgehalten und die wenigen Lastwagen, die durchkämen, von Menschen belagert, die "vor dem Verhungern" stünden, sagte Petropoulos der Nachrichtenagentur AFP.

Die Hilfsorganisation World Central Kitchen berichtete, dass sie nur noch wenige Male pro Woche in den nördlichen Gazastreifen fahren dürfe.

Israel wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, die Hilfslieferungen für ihre eigenen Zwecke umzuleiten.

Am 7. Oktober hatten Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen Israel überfallen und zahlreiche Massaker verübt. Sie töteten israelischen Angaben zufolge etwa 1160 Menschen, darunter viele Zivilisten. Rund 250 Menschen wurden zudem als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Angriff schwor Israel, die Hamas zu vernichten und startete einen massiven Militäreinsatz in dem Palästinensergebiet. Nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit dem Beginn der israelischen Offensive mehr als 27.800 Menschen im Gazastreifen getötet.

Lewis--TNT

Empfohlen

Präsidentschaftswahl in Tunesien: Sieg von Amtsinhaber Saied gilt als sicher

In Tunesien findet am Sonntag die Präsidentschaftswahl statt. Fast zehn Millionen Menschen sind zur Stimmabgabe aufgerufen - ein Sieg des erneut antretenden Amtsinhabers Kais Saied gilt als sicher. Da die wichtigsten Oppositionellen in Haft sind oder ihnen die Wahlbehörde die Kandidatur untersagt hat, gibt es keine ernstzunehmenden Konkurrenten für den 66-jährigen Saied. Es gibt nur zwei Gegenkandidaten, einer von ihnen sitzt im Gefängnis.

Trump kehrt mit trotziger Botschaft an Ort des Attentats vom 13. Juli zurück

Bei einem trotzigen Wahlkampfauftritt am Ort des Attentats gegen ihn vom 13. Juli in Pennsylvania hat der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump zugesichert, "niemals" aufgeben zu wollen. In der Kleinstadt Butler stellte der frühere US-Präsident am Samstag auch infrage, ob seine politischen Gegner ihn nicht auszuschalten versucht hätten. Trump bezeichnete sie als den "inneren Feind", der zu den Anklagen gegen ihn gedrängt habe und "wer weiß, vielleicht sogar versucht hat, mich zu töten".

Netanjahu bekräftigt: Israel wird auf iranischen Angriff militärisch antworten

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bekräftigt, dass Israel auf den jüngsten iranischen Raketenangriff militärisch reagieren wird. "Israel hat die Pflicht und das Recht, sich zu verteidigen und auf diese Angriffe zu antworten - und das ist, was wir tun werden", sagte Netanjahu am Samstagabend in einer Fernsehansprache.

Macron kritisiert Israels Vorgehen gegen Hisbollah und pocht auf Waffenruhe

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat das israelische Vorgehen gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon scharf kritisiert. Bei einer Pressekonferenz am Samstag in Paris missbilligte Macron insbesondere den zu Wochenbeginn gestarteten Bodeneinsatz der israelischen Armee im Libanon. Unter Bezug auf eine von Frankreich und den USA vorgeschlagene 21-tägige Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah sagte der französische Staatschef, er bedauere, dass Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu "eine andere Wahl getroffen" habe.

Textgröße ändern: