The National Times - Wahlen in Pakistan begonnen - Abschaltung von Mobilfunknetz nach Explosionen am Vortag

Wahlen in Pakistan begonnen - Abschaltung von Mobilfunknetz nach Explosionen am Vortag


Wahlen in Pakistan begonnen - Abschaltung von Mobilfunknetz nach Explosionen am Vortag
Wahlen in Pakistan begonnen - Abschaltung von Mobilfunknetz nach Explosionen am Vortag / Foto: © AFP

In Pakistan haben am Donnerstag die Wahlen zum Parlament und zu vier Provinzversammlungen begonnen. Rund 128 Millionen in der von einer Wirtschaftskrise geplagten asiatischen Atommacht sind bis 17.00 Uhr (Ortszeit, 13.00 Uhr MEZ) zur Stimmabgabe aufgerufen. Insgesamt haben sich fast 18.000 Kandidaten für die Wahlen in den mehr als 90.000 Wahllokalen aufstellen lassen. Meinungsforscher gehen von einer niedrigen Beteiligung aus.

Textgröße ändern:

Mehr als 650.000 Armeeangehörige, paramilitärische Kräfte und Polizisten sollen die Sicherheit bei den bereits von Gewalt erschütterten Wahlen gewährleisten. Am Vortag waren bei Explosionen in der Nähe der Büros von Kandidaten im Südwesten des Landes 28 Menschen getötet worden. Die Behörden entschieden, während der Wahl das Mobilfunknetz abzuschalten.

Bei der Wahl scheint das Feld für eine vierte Amtszeit von Premierminister Nawaz Sharif und seiner konservativen Partei Muslimliga-Nawaz (PML-N) offen. Beobachtern zufolge hat der 74-Jährige die Unterstützung der Generäle erhalten.

Sharif ist einer der reichsten Männer des Landes und führte bereits drei Mal eine Regierung in Islamabad an, absolvierte jedoch nie eine volle Amtszeit und verbrachte nach einer Verurteilung in mehreren Bestechungsfällen Jahre im Gefängnis und im Exil im Ausland. Erst im vergangenen Oktober kehrte er in sein Heimatland zurück.

Der populäre Ex-Regierungschef Imran Khan war in der vergangenen Woche wegen Hochverrats, Bestechung sowie einer illegalen Ehe zu langen Haftstrafen verurteilt worden und sitzt im Gefängnis. Auch ein Großteil seiner Parteikollegen ist von der Wahl ausgeschlossen. Der Wahlkampf war von Khans Inhaftierung und der Behinderung seiner Partei Pakistan Tehreek-e-Insaf (PTI) durch das vom Militär geführte Establishment überschattet worden.

Einen Tag vor der Wahl wurde Pakistan von zwei Bombenanschlägen vor den Büros von Kandidaten im Südwesten des Landes erschüttert, zu denen sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte. Mindestens 28 Menschen wurden getötet, mehr als 30 verletzt.

Um "Recht und Ordnung" aufrechtzuerhalten, entschieden die Behörden, den Mobilfunk im Land während der Wahl auszuschalten. Dies solle "vorübergehend" gelten, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums. Die Internetüberwachungsseite NetBlocks bestätigte eine Unterbrechung bei den Mobilfunk- und Internetdiensten und bezeichnete den Schritt als "von Natur aus undemokratisch".

Das Außenministerium erklärte, aus Sicherheitsgründen würden am Donnerstag die Landgrenzen zu den Nachbarländern Iran und Afghanistan für den gesamten Verkehr geschlossen.

Die Atommacht Pakistan ist mit 240 Millionen Menschen das fünftbevölkerungsreichste Land der Welt und steckt wirtschaftlich in der Krise. Die Inflation liegt bei rund 30 Prozent und die Rupie befindet sich seit drei Jahren im freien Fall.

D.S.Robertson--TNT

Empfohlen

Chinas Staatschef will Beziehungen zu Nordkorea weiter vertiefen

Chinas Staatschef Xi Jinping hat anlässlich der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Peking und Pjöngjang vor 75 Jahren seinen Willen bekundet, die Zusammenarbeit mit Nordkorea weiter auszubauen. Die Volksrepubklik sei bereit, mit Nordkorea zusammenzuarbeiten, "um die strategische Kommunikation und Koordinierung zu stärken, den freundlichen Austausch und die Zusammenarbeit zu vertiefen" und "ein neues Kapital in der traditionellen bilateralen Freundschaft zu schreiben", erklärte Xi am Sonntag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

Süden von Beirut nach libanesischen Angaben erneut Ziel "sehr gewaltsamer" israelischer Luftangriffe

Der Süden von Beirut ist nach libanesischen Angaben in der Nacht zu Sonntag Ziel neuer heftiger Luftangriffe der israelischen Armee geworden. Israelische Kampfflugzeuge hätten "vier sehr gewaltsame Angriffe auf die südlichen Vororte von Beirut und einen Angriff auf das Gebiet Schweifat" ausgeführt, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Aus der Hisbollah-Miliz hatte es am Vorabend geheißen, dass sie den Kontakt zu ihrem führenden Kommandeur Haschem Safieddin verloren habe, der als möglicher Nachfolger des getöteten Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah gehandelt wurde.

Baerbock bekräftigt volle Unterstützung für Israel und für Juden in Deutschland

Ein Jahr nach dem Angriff der Hamas auf Israel hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dem Staat Israel und seinen Bürgern weiterhin die volle Unterstützung Deutschlands zugesagt. In einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag" wandte Baerbock sich "mit der klaren Botschaft an unsere israelischen Freundinnen und Freunde: Wir stehen an Eurer Seite. Eure Sicherheit ist Teil unserer Staatsräson."

Präsidentschaftswahl in Tunesien: Sieg von Amtsinhaber Saied gilt als sicher

In Tunesien findet am Sonntag die Präsidentschaftswahl statt. Fast zehn Millionen Menschen sind zur Stimmabgabe aufgerufen - ein Sieg des erneut antretenden Amtsinhabers Kais Saied gilt als sicher. Da die wichtigsten Oppositionellen in Haft sind oder ihnen die Wahlbehörde die Kandidatur untersagt hat, gibt es keine ernstzunehmenden Konkurrenten für den 66-jährigen Saied. Es gibt nur zwei Gegenkandidaten, einer von ihnen sitzt im Gefängnis.

Textgröße ändern: