Pistorius schließt größeres deutsches Engagement in Bosnien-Herzegowina nicht aus
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, das deutsche Engagement in Bosnien und Herzegowina vor dem Hintergrund russischer Einflussnahmeversuche bei Bedarf auszubauen. Die Bestrebungen Russlands hätten Spannungen auf dem Westbalkan zur Folge, die "erfordern, dass wir unsere Stabilisierungsmaßnahmen fortsetzen und gegebenenfalls intensivieren", sagte Pistorius am Mittwoch bei einem Besuch der von Deutschland unterstützten EU-Mission Eufor Althea in Camp Butmir nahe der Hauptstadt Sarajevo. Damit meine er auch die Nato und die Europäische Union.
"Die Wahrung von Souveränität und territorialer Integrität von Bosnien-Herzegowina bleibt unser gemeinsames Ziel und hat hohe Priorität in unserem Agieren hier vor Ort", sagte Pistorius. In Serbien und der benachbarten bosnisch-serbischen Teilrepublik Srpska finde Russland "immer wieder Nährboden für seine Versuche, die Region zu destabilisieren und eigenen Einfluss auszubauen, etwa auch durch Desinformationskampagnen und Einflussnahme auf die Medien", so Pistorius.
Seit 2022 beteiligt sich die Bundeswehr wieder mit bis zu 50 Soldatinnen und Soldaten an der EU-Mission Eufor Althea, die für Frieden in dem vom Bosnien-Krieg in den frühen 1990er Jahren stark betroffenen heutigen Staat Bosnien-Herzegowina sorgen soll. Unter anderem beitreibt die Bundeswehr zwei Häuser für die Verbindungs- und Beobachtungsteams und stellt Personal zur Unterstützung des Stabes im Hauptquartier der Mission.
Der deutsche Einsatz läuft bis Juni 2024. Zwischen 2004 und 2012 war die Bundeswehr bereits bei Eufor im Einsatz.
Pistorius bereist sei zwei Tagen die Region. Am Montag rief er bei einem Besuch in der kosovarischen Hauptstadt Pristina den Kosovo und Serbien angesichts von Spannungen zwischen beiden Ländern zur Deeskalation auf.
K.M.Thompson--TNT