Frankreichs Bauern beenden Straßenblockaden nach Zugeständnissen der Regierung
Vertreter der französischen Landwirte haben die protestierenden Bauern im Land nach Zugeständnissen durch die Regierung aufgerufen, ihre Blockadeaktionen einzustellen. Die Mobilisierung der Landwirte gehe weiter, aber angesichts der Ankündigungen "sollten wir unsere Aktionsformen ändern", erklärten der Bauernverband und die Vereinigung der Jungbauern am Donnerstag. Premierminister Gabriel Attal hatte zuvor eine ganze Reihe von Maßnahmen zugunsten der Landwirte in Aussicht gestellt.
Attal kündigte unter anderem zusätzliche finanzielle Hilfen im Umfang von 150 Millionen Euro jährlich für Viehzüchter an. Außerdem soll die Einfuhr von mit dem Neonikotinoid Thiacloprid behandeltem Obst und Gemüse verboten werden. Die Verwendung des Pestizids ist in Frankreich verboten.
Finanzminister Bruno Le Maire kündigte außerdem Kontrollen in allen großen Supermärkten an, um die Einhaltung eines Gesetzes zu überprüfen, das faire Preise für landwirtschaftliche Produkte der Landwirte gewährleisten soll. Landwirtschaftsminister Marc Fesneau versprach, ein geplantes Gesetz zur Reduzierung des Pestizid-Einsatzes in Frankreich zu überarbeiten und bis dahin auf Eis zu legen.
Die Regierung habe ihre Forderungen "gehört", sagte der Vorsitzende des Bauernverbandes, Arnaud Rousseau. Die Proteste der Bauern hatten sich vor allem an Plänen zur höheren Besteuerung von Agrardiesel entzündet. Dieses Vorhaben hatte die Regierung bereits vergangene Woche wieder einkassiert. Dennoch organisierten die Bauern tagelang landesweit Trecker-Konvois und Straßenblockaden rund um die Hauptstadt Paris.
R.Evans--TNT