Washington: US-Soldaten bei Angriff pro-iranischer Kämpfer in Jordanien getötet
Bei einem Drohnenangriff einer mutmaßlichen pro-iranischen Kampfgruppe im syrisch-jordanischen Grenzgebiet sind nach Angaben aus Washington drei US-Soldaten getötet und 25 weitere verletzt worden. US-Präsident Joe Biden drohte mit Vergeltung. Die radikalislamische Hamas stellte einen Zusammenhang zum Gaza-Krieg her und warnte die USA wegen deren Unterstützung für Israel vor "einer regionalen Explosion" des Konflikts.
Bei dem Beschuss eines Militärstützpunkts im Nordosten Jordaniens nahe der Grenze zu Syrien seien in der Nacht zum Sonntag drei US-Soldaten getötet und 25 weitere verletzt worden, teilte das US-Zentralkommando für den Nahen Osten (Centcom) mit. Die Regierung in Amman erklärte, der Angriff habe sich nicht in Jordanien, sondern in Syrien ereignet.
US-Präsident Joe Biden machte für den Angriff eine pro-iranische Gruppe verantwortlich. "Während wir noch die Fakten zu diesem Angriff zusammentragen, wissen wir bereits, dass er von einer radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppe ausgeführt wurde, die in Syrien und im Irak operiert", erklärte Biden in Washington.
Zugleich kündigte er Vergeltung an. "Habt keinen Zweifel: Wir werden alle Verantwortlichen zu einem Zeitpunkt und auf eine Weise unserer Wahl zur Rechenschaft ziehen", erklärte der US-Präsident.
Zu den Angaben der US-Regierung, der Drohnenangriff habe sich in Jordanien ereignet, sagte der jordanische Regierungssprecher und Kommunikationsminister Muhannad Mubaidin im Staatsfernsehen, dies treffe nicht zu. Der Angriff habe sich vielmehr gegen den Militärstützpunkt Al-Tanf in Syrien gerichtet. Auf diesem Stützpunkt unweit der Grenze zu Jordanien seien US-Soldaten als Teil eines internationalen Bündnisses gegen Dschihadisten stationiert.
Es war das erste Mal seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, dass US-Soldaten durch feindlichen Beschuss starben. Der tödliche Angriff nährt die Furcht vor einer weiteren Ausweitung des Konflikts.
Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri erklärte, der Tod der US-Soldaten sei "eine Botschaft an die US-Regierung, dass sie, solange das Morden unschuldiger Menschen im Gazastreifen nicht aufhört, es mit der gesamten (muslimischen) Nation zu tun bekommt". "Die Fortsetzung der amerikanisch-zionistischen Aggression gegen den Gazastreifen birgt das Risiko einer regionalen Explosion", fügte der Hamas-Sprecher in seiner Erklärung hinzu.
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums wurden Soldaten der US-Armee und ihrer Verbündeten im Irak und in Syrien seit Mitte Oktober bereits mehr als 150 Mal angegriffen. Die US-Armee reagierte darauf wiederholt mit Angriffen in den beiden Ländern. Zu vielen Attacken auf US-Soldaten hat sich der Islamische Widerstand im Irak bekannt, ein lockeres Bündnis aus bewaffneten Gruppen mit Verbindungen zum Iran, die die Parteinahme der USA für Israel im Gaza-Krieg verurteilen.
Am 7. Oktober hatte die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas einen brutalen Großangriff auf Israel verübt und dabei nach israelischen Angaben etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Die USA sandten daraufhin militärische Unterstützung nach Israel, das im Gazastreifen massiv militärisch gegen die Hamas vorgeht. Nach jüngsten Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 26.400 Menschen getötet.
Die Hamas erhält Unterstützung von einer selbsternannten "Achse des Widerstands" gegen Israel, zu der auch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen und die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon gehören. Wegen der Angriffe der Huthi-Rebellen auf internationale Schiffe im Roten Meer hat die US-Armee in den vergangenen Wochen wiederholt mutmaßliche Huthi-Stellungen im Jemen bombardiert.
B.Cooper--TNT