The National Times - Schlagabtausch in UN-Sicherheitsrat zu Absturz von russischem Flugzeug

Schlagabtausch in UN-Sicherheitsrat zu Absturz von russischem Flugzeug


Schlagabtausch in UN-Sicherheitsrat zu Absturz von russischem Flugzeug
Schlagabtausch in UN-Sicherheitsrat zu Absturz von russischem Flugzeug / Foto: © AFP/Archiv

Der Absturz eines russischen Militärflugzeugs in der Grenzregion zur Ukraine hat zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen Diplomaten beider Länder im UN-Sicherheitsrat geführt. "Alle uns heute vorliegenden Informationen zeigen, dass wir es mit einem vorsätzlichen, durchdachten Verbrechen zu tun haben", sagte der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski am Donnerstag. Die ukrainischen Behörden hätten "sehr gut" die Route gekannt, über die ukrainische Kriegsgefangene zu einem Gefangenentausch hätten geflogen werden sollen.

Textgröße ändern:

Kiew habe aus einem "unerklärlichen Grund entschieden, die Prozedur zu sabotieren, und das auf die barbarischste Art", sagte Poljanski bei der Sitzung in New York weiter. Die Ukraine sei "bereit, ihrer eigenen Bürger für die geopolitischen Interessen des Westens zu opfern".

Die stellvertretende ukrainische UN-Botschafterin Chrystyna Hajowyschyn sagte dagegen, die Ukraine sei nicht über die Zahl und Art der Transportmittel zum Transport der Gefangenen informiert worden. "Allein das könnte bewusste Handlungen Russlands darstellen, um das Leben und die Sicherheit der Gefangenen zu gefährden."

Sollten sich die Informationen bestätigen, dass sich an Bord des Flugzeugs ukrainische Kriegsgefangene befanden, wäre dies eine "schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts durch Russland", sagte Hajowyschyn weiter. Es wäre "der erste Fall einer Verwendung eines menschlichen Schutzschilds in der Luft" durch Russland, um Waffentransporte zu decken.

Russischen Medien zufolge war das Flugzeug vom Typ Iljuschin am Mittwoch in der Grenzregion Belgorod abgestürzt. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums befanden sich an Bord 65 ukrainische Kriegsgefangene, die auf dem Weg zu einem Gefangenenaustausch nahe der ukrainischen Grenze waren. Moskau beschuldigt die Ukraine, das Flugzeug abgeschossen zu haben.

Die Sitzung im UN-Sicherheitsrat zu dem Absturz war von Russland beantragt worden. Vertreter westlicher Staaten betonten bei dem Treffen, ohne den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wäre es nie zu dem Absturz gekommen.

"Russland hat immer wieder versucht, die Verantwortung für die Tragödien dieses sinnlosen und selbst gewählten Krieges auf andere zu schieben, als ob es das Opfer und nicht der Aggressor sei", sagte der stellvertretende UN-Botschafter der USA, Robert Wood.

A.M.James--TNT

Empfohlen

Gedenkfeiern zum Jahrestag des Hamas-Überfalls beginnen in Israel

In Israel haben am Montag die Gedenkfeiern zum ersten Jahrestag des brutalen Überfalls der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober begonnen. Zum Auftakt hielt im Kibbuz Reim, wo vor einem Jahr mehr als 370 Teilnehmer des Nova-Musikfestivals getötet wurden, eine Menschenmenge im Beisein von Israels Präsidenten Isaac Herzog um genau 6.29 Uhr (Ortszeit, 5.29 Uhr MESZ) - dem Beginn des beispiellosen Angriffs der Palästinenserorganisation - eine Schweigeminute ab.

Medienbericht: Pflegeversicherung droht im Februar die Zahlungsunfähigkeit

Die finanzielle Lage der gesetzlichen Pflegeversicherung ist einem Medienbericht zufolge deutlich schlechter als bislang öffentlich bekannt. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf Koalitionskreise berichtete, droht nach aktueller Einschätzung der Bundesregierung ohne ein Eingreifen bereits im kommenden Februar eine Zahlungsunfähigkeit. In der Ampel-Koalition laufen demnach bereits Gespräche, wie dies noch zu verhindern ist.

Israel gedenkt am Montag der Opfer des Hamas-Überfalls vor einem Jahr

Ein Jahr nach dem brutalen Überfall der radikalislamischen Hamas gedenkt Israel am Montag der Opfer des schwersten Angriffs auf sein Territorium seit seiner Staatsgründung. Wegen der verschärften Sicherheitslage finden viele Veranstaltungen mit begrenzter Teilnehmerzahl statt. Präsident Isaac Herzog wird einen Gedenkgottesdienst in der Stadt Sderot im Süden Israels leiten. Weitere Gedenkveranstaltungen im kleinen Kreis sind unter anderem in den Kibbuzim Beeri, Kfar Aza und Reim geplant.

Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft fordert Lieferstopp für Waffen an Israel

Der Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, Nazih Musharbash, hat die Forderung von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron nach einem Lieferstopp für Waffen an Israel als einen "überfälligen Schritt zur Beendigung von Krieg und Gewalt" bezeichnet. "Auch von der Bundesregierung und den USA erwarte ich einen ähnlichen Entschluss", sagte Musharbash der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Nur durch werde Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dazu veranlasst, "diplomatische Wege und Gespräche für einen umfassenden Frieden statt Kriegsführung zu verfolgen".

Textgröße ändern: