Frankreich "verurteilt" Beschuss von UN-Flüchtlingsunterkunft im Gazastreifen
Frankreich hat den Beschuss einer UN-Flüchtlingsunterkunft im Gazastreifen "verurteilt". "Einrichtungen der Vereinten Nationen und humanitäre Helfer, deren Arbeit für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen unerlässlich ist, müssen absolut geschützt werden", erklärte das französische Außenministerium am Donnerstagabend. Israel müsse sich an das "humanitäre Völkerrecht" halten.
Bei dem Beschuss der UN-Unterkunft für Binnenflüchtlinge in Chan Junis im Süden des Gazastreifens waren nach Angaben der Vereinten Nationen 13 Menschen getötet worden. Nach Angaben des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) wurde das Gebäude von zwei Panzerraketen getroffen.
Im Gazastreifen setzen soweit bekannt nur die israelischen Streitkräfte Panzer ein. Die israelische Armee erklärte, ihre Militäreinsätze in der Gegend zum fraglichen Zeitpunkt sorgfältig zu überprüfen. Geprüft werde dabei auch die Möglichkeit, dass der Beschuss durch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas erfolgt sein könnte.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) forderte Israel am Donnerstag zur Zurückhaltung auf. "Auch beim Recht auf Selbstverteidigung gibt es Regeln und auch beim Kampf gegen Terroristen gilt das humanitäre Völkerrecht", erklärte sie. Diese Regeln müsse Israel "auch in einem schwierigen Umfeld" einhalten, "in dem die Hamas alle Regeln bricht und Menschen als Schutzschilde missbraucht".
Der Krieg im Gazastreifen war am 7. Oktober durch den Großangriff der Hamas auf Israel ausgelöst worden. An dem Tag waren hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Palästinenserorganisation vom Gazastreifen aus nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1200 Menschen teils brutal getötet und rund 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Als Reaktion auf den Angriff startete Israel einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen. Nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit dem Beginn der israelischen Offensive mindestens 25.900 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.
P.Jones--TNT