The National Times - Iran: Dutzende Aktivisten treten aus Protest gegen Hinrichtungen in Hungerstreik

Iran: Dutzende Aktivisten treten aus Protest gegen Hinrichtungen in Hungerstreik


Iran: Dutzende Aktivisten treten aus Protest gegen Hinrichtungen in Hungerstreik
Iran: Dutzende Aktivisten treten aus Protest gegen Hinrichtungen in Hungerstreik / Foto: © NTB/AFP/Archiv

Aus Protest gegen die zunehmende Zahl an Hinrichtungen sind im Iran am Donnerstag zahlreiche Aktivisten in einen eintägigen Hungerstreik getreten, darunter die inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi und Dutzende ihrer Zellengenossinnen. Im berüchtigten Evin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt Teheran hätten sich alle 61 weiblichen "politischen Gefangenen" der Aktion angeschlossen, teilte Mohammadi über ihren von ihrer Familie geführten Instagram-Account mit.

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"Die inhaftierten Frauen werden sich wehren, um die Namen der Hingerichteten lebendig zu halten und das Leben von Hunderten von Menschen zu retten, die in den Gefängnissen der Islamischen Republik auf ihre Hinrichtung warten", erklärte Mohammadi dort. Weiter veröffentlichte sie einen Brief von 37 ehemals im Evin-Gefängnis inhaftierten Frauen, die sich dem Hungerstreik aus Solidarität anschlossen.

Über die sozialen Netzwerke teilte auch der inhaftierte Rapper Toomaj Salehi seine Unterstützung für den Protest mit. Weitere prominente Persönlichkeiten, die einige Zeit im Gefängnis saßen, traten eigenen Angaben zufolge ebenfalls in den Hungerstreik, darunter der Sänger Mehdi Yarrahi und der Menschenrechtsaktivist Hossein Ronaghi.

Die in den USA lebende Aktivistin Masih Alinejad warnte: "Wenn wir nichts unternehmen, werden bald noch mehr Menschen in der Todeszelle hingerichtet."

Die Sorge wegen der Zunahme von Hinrichtungen hatte sich verstärkt, nachdem am Dienstag der wegen der mutmaßlichen Tötung eines Polizisten zum Tode verurteilte Mohammad Ghobadlou gehängt worden war. Seine Hinrichtung war in diesem Jahr bereits die achte im Zusammenhang mit den landesweiten Protesten nach dem Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini im September 2022 nach ihrer Festnahme durch die iranische Sittenpolizei.

Insgesamt wurden in diesem Jahr nach Angaben der in Norwegen ansässigen Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights mindestens 54 Menschen hingerichtet.

Die 2023 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Mohammadi spielt eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Kopftuchzwang sowie gegen die Todesstrafe im Iran. Deswegen wurde sie in den vergangenen zwei Jahrzehnten wiederholt inhaftiert. Seit November 2021 ist sie wegen mutmaßlicher Propaganda gegen den Staat in Haft.

R.Campbell--TNT

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