The National Times - OLG: Meta muss bei rechtsverletzenden Posts auch sinngleiche Äußerungen löschen

OLG: Meta muss bei rechtsverletzenden Posts auch sinngleiche Äußerungen löschen


OLG: Meta muss bei rechtsverletzenden Posts auch sinngleiche Äußerungen löschen
OLG: Meta muss bei rechtsverletzenden Posts auch sinngleiche Äußerungen löschen / Foto: © AFP/Archiv

Der Plattformbetreiber Meta muss bei Kenntnis eines rechtsverletzenden Posts mit einem Falschizitat auch andere sinngleiche Äußerungen löschen. Dass sie für die Bewertung automatisiert gefundener sinngleicher Äußerungen teilweise durch Menschen überprüft werden müssten, sei für den Mutterkonzern von Facebook zumutbar, teilte das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main am Donnerstag mit. Es gab damit der Grünen-Politikerin Renate Künast Recht, ohne ihren Namen zu nennen. (16 U 65/22)

Textgröße ändern:

Sie hatte sich mit einer Unterlassung gegen ein Meme gewendet, das auf Facebook gepostet wurde. Darauf zu sehen war Künast mit Bild sowie ihrem Namen und der als Zitat gekennzeichneten Äußerung "Integration fängt damit an, dass Sie als Deutscher Türkisch lernen". Diesen Satz hatte Künast nie gesagt.

In erster Instanz verpflichtete das Landgericht Meta hinsichtlich des Memes dazu, es zu unterlassen, identische oder kerngleiche Inhalte auf Facebook öffentlich zugänglich zu machen. Meta wurde zudem zu einer Entschädigung in Höhe von 10.000 Euro verurteilt. Die Berufung des Konzerns gegen die Entscheidung war im Bezug auf die Geldentschädigung erfolgreich. Die Unterlassungsverpflichtung aber bleibt.

Das Falschzitat sei ein rechtswidriger Eingriff in das allgemeine Persönlichkeistrecht, urteilten die Richter. Es verletze Künast in ihrem Recht am eigenen Wort. Als sogenannte mittelbar verantwortliche Störerin hafte der Konzern auch dafür, wenn er es versäume, alle weiteren identischen oder sinngleichen Posts zu löschen. Meta hatte Kenntnis von der Rechtsverletzung. Dies löste demnach eine Prüf- und Verhaltenspflicht mit Blick auf sinngleiche Inhalte aus, die ebenfalls zu löschen gewesen wären.

Meta habe zwar keine allgemeine aktive Nachforschungspflicht bei rechtswidrigen Inhalten, die konkrete Kenntnis über einen solchen Fall verpflichte den Konzern jedoch, künftig derartige Störungen zu verhindern. Trotz automatisierter Nachforschungen müsse im Einzelfall durch einen Menschen händisch beurteilt werden.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Weil die Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen Meta als sogenannter Hostprovider eine Prüf- und Verhaltenspflicht auf sinngleiche Inhalte grundsätzlich von Bedeutung ist, wurde eine Revision zugelassen.

T.Ward--TNT

Empfohlen

Israel gedenkt der Opfer des Hamas-Angriffs vor einem Jahr

In Israel haben am Montag die Gedenkfeiern zum ersten Jahrestag des Hamas-Überfalls begonnen. Zum Auftakt hielt nahe dem Kibbuz Reim, wo vor einem Jahr mehr als 370 Teilnehmer des Nova-Musikfestivals getötet wurden, eine Menschenmenge um 06.29 Uhr Ortszeit - dem Beginn des beispiellosen Angriffs der Palästinenserorganisation am 7. Oktober 2023 - eine Schweigeminute ab.

Israel: Mehrere Geschosse zu Beginn der Gedenkfeiern aus Gazastreifen abgefeuert

Nur Minuten nach dem Beginn der Gedenkfeiern zum Jahrestag des beispiellosen Überfalls der Hamas auf Israel sind nach Angaben der israelischen Armee mehrere Geschosse aus dem Gazastreifen abgefeuert worden. "Nach dem Ertönen der Sirenen um 06.31 Uhr in mehreren Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens wurden vier Geschosse identifiziert, die aus dem südlichen Gazastreifen kamen", erklärte die israelische Armee am Montagmorgen.

Medienbericht: Pflegeversicherung droht im Februar die Zahlungsunfähigkeit

Die finanzielle Lage der gesetzlichen Pflegeversicherung ist einem Medienbericht zufolge deutlich schlechter als bislang öffentlich bekannt. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf Koalitionskreise berichtete, droht nach aktueller Einschätzung der Bundesregierung ohne ein Eingreifen bereits im kommenden Februar eine Zahlungsunfähigkeit. In der Ampel-Koalition laufen demnach bereits Gespräche, wie dies noch zu verhindern ist.

Israel gedenkt am Montag der Opfer des Hamas-Überfalls vor einem Jahr

Ein Jahr nach dem brutalen Überfall der radikalislamischen Hamas gedenkt Israel am Montag der Opfer des schwersten Angriffs auf sein Territorium seit seiner Staatsgründung. Wegen der verschärften Sicherheitslage finden viele Veranstaltungen mit begrenzter Teilnehmerzahl statt. Präsident Isaac Herzog wird einen Gedenkgottesdienst in der Stadt Sderot im Süden Israels leiten. Weitere Gedenkveranstaltungen im kleinen Kreis sind unter anderem in den Kibbuzim Beeri, Kfar Aza und Reim geplant.

Textgröße ändern: