The National Times - Frankreichs Präsident Macron würdigt Schäuble in einer auf Deutsch gehaltenen Rede

Frankreichs Präsident Macron würdigt Schäuble in einer auf Deutsch gehaltenen Rede


Frankreichs Präsident Macron würdigt Schäuble in einer auf Deutsch gehaltenen Rede
Frankreichs Präsident Macron würdigt Schäuble in einer auf Deutsch gehaltenen Rede / Foto: © AFP

Mit einer zum großen Teil auf Deutsch gehaltenen Rede hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den verstorbenen CDU-Politiker Wolfgang Schäuble als Säule Europas und Freund Frankreichs geehrt. "Wenn heute ein Franzose im Bundestag zu hören ist, dann ist dies auch der Freundschaft dieses großen Deutschen zu verdanken", sagte Macron in seiner Trauerrede im Plenum des Bundestags.

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Schäuble habe sich durch "sein Pflichtbewusstsein und seine unermüdliche Leidenschaft" ausgezeichnet. "Er war der Hüter der Haushaltsregeln", erinnerte Macron. "Er wurde nicht immer verstanden, manchmal auch in Frankreich nicht", räumte er ein. Schäuble habe die Interessen Deutschlands verteidigt, aber dabei immer gewusst, "dass in Europa niemand danach streben sollte, an der Spitze zu stehen".

Der deutsch-französische Freundschaftsvertrag, den Macron auf den Tag genau vor fünf Jahren gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterzeichnet hatte, trage Schäubles Handschrift, sagte Macron. "Nur wenn Deutschland und Frankreich an einem Strang ziehen, können oft schwierige Fragen gelöst werden", so zitierte der französische Präsident Schäuble auf Deutsch.

Die "untrennbare Verbindung" zwischen Deutschland und Frankreich sei die Formel, durch die die beiden Länder nach dem Zweiten Weltkrieg aufblühen konnten. "Nehmen wir dieses Erbe an, seien wir auf der Höhe der Aufgabe", betonte der französische Präsident, der mit den Worten endete: "Es lebe Europa! Es lebe Deutschland! Es lebe die deutsch-französische Freundschaft!" Auf Macrons Rede folgte lang anhaltender Applaus im Stehen.

An dem Trauer-Staatsakt nahmen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Vorgänger Joachim Gauck, Christian Wulff und Wolfgang Köhler teil. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war unter den Teilnehmern, ebenso seine Vorgängerin Angela Merkel (CDU). Den Staatsakt hatte Bundespräsident Steinmeier kurz nach Schäubles Tod angeordnet.

S.M.Riley--TNT

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