The National Times - Indiens Regierungschef Modi weiht umstrittenen Hindu-Tempel ein

Indiens Regierungschef Modi weiht umstrittenen Hindu-Tempel ein


Indiens Regierungschef Modi weiht umstrittenen Hindu-Tempel ein
Indiens Regierungschef Modi weiht umstrittenen Hindu-Tempel ein / Foto: © NARENDRA MODI YOUTUBE CHANNEL/AFP

In einer Machtdemonstration seiner nationalistischen BJP-Partei hat der indische Regierungschef Narendra Modi einen hoch umstrittenen Hindu-Tempel eingeweiht. Die Einweihung des Tempels am Montag in der Pilgerstadt Ayodhya läute eine "neue Ära" ein, sagte Modi vor dem Bau zu Ehren der Hindu-Gottheit Ram, der auf den Ruinen einer jahrhundertealten und von extremistischen Hindus zerstörten Moschee errichtet worden war.

Textgröße ändern:

Bei einer feierlichen Zeremonie enthüllte der indische Premierminister in traditionelle goldene Gewänder gekleidet die Steinskulptur des Hindu-Gottes. "Der Herr hat mich zu einem Instrument gemacht, um das gesamte indische Volk zu repräsentieren", sagte Modi vor Beginn der Einweihung beim Gebet zu Füßen der mit Blumen geschmückten und mit Juwelen behängten Statue.

Vor dem Gelände füllten zehntausende singende und tanzende Anhänger von Modis Bharatiya-Janata-Partei (BJP) die Straßen von Ayodhya. Sie schwenkten Fahnen, hupten und trommelten, während Militärhubschrauber Blütenblätter vom Himmel regnen ließen. Führende Oppositionsvertreter blieben der Veranstaltung Medienberichten zufolge fern.

Die Veranstaltung im Bundesstaat Uttar Pradesh gilt auch als Auftakt von Modis Wahlkampfkampagne für die Parlamentswahl im April und Mai, bei der er und seine BJP eine dritte Amtszeit anstreben. Modi versucht, sich vor der Wahl als Verteidiger des Glaubens zu inszenieren.

Modis nationalistische BJP hatte den Bau des Tempels seit Jahren gefordert. Im Jahr 2020 hatte Indiens Regierungschef den Grundstein für den Tempel in der von Muslimen wie Hindus verehrten Pilgerstadt Ayodhya gelegt. Kritiker werfen der BJP vor, das laut Verfassung säkulare Indien in einen hindu-nationalistischen Staat verwandeln und die riesige muslimische Minderheit marginalisieren zu wollen.

Die historische Moschee war im Jahr 1992 von radikalen Hindus gestürmt und zerstört worden. Der Angriff löste damals schwere Zusammenstöße zwischen Hindus und Muslimen aus, bei denen mehr als 2000 Menschen getötet wurden, die meisten davon Muslime.

Hindus verehren den Ort des nun eingeweihten Tempels als Geburtsort des Gottes Ram, der dort vor rund 7000 Jahren zur Welt gekommen sein soll. Sie glauben, dass die Moschee im 16. Jahrhundert an der Stelle eines Hindu-Tempels für Ram gebaut wurde.

W.Phillips--TNT

Empfohlen

Scholz warnt vor Abrücken von Zwei-Staaten-Lösung in Nahost

Zum Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor einem Abrücken von der Zwei-Staaten-Lösung zur Beilegung des Nahost-Konflikts gewarnt. Nötig sei ein "politischer Prozess, auch wenn er heute ferner scheint denn je", sagte Scholz am Montag bei einer Rede auf dem internationalen Nachhaltigkeitsgipfel in Hamburg. Ziel eines solchen Prozesses könne "nur sein: zwei Staaten, in denen Israelis und Palästinenser dauerhaft in Frieden miteinander leben können".

Kevin Kühnert tritt als SPD-Generalsekretär zurück

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt von diesem Amt erklärt. Er werde im kommenden Jahr auch nicht erneut für den Bundestag kandidieren, schrieb Kühnert am Montag in einer persönlichen Erklärung. Er begründete seine Entscheidung mit gesundheitlichen Problemen. Kühnert war seit Dezember 2021 SPD-Generalsekretär.

Scharfe Kritik: Union wirft Baerbock Versäumnisse in Nahost-Politik vor

CDU und CSU haben Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Zusammenhang mit ihrer Nahost-Politik scharf kritisiert. CSU-Generalsekretär Martin Huber sagte am Montag nach einer Vorstandsitzung seiner Partei in München, Baerbock sei "eine Belastung des Verhältnisses von Deutschland zu Israel". Der Unions-Außenexperte Johann Wadephul (CDU) warf Baerbock vor, in ihrer Nahost-Politik oftmals unklar gewesen zu sein in letzter Zeit.

Landeswahlausschuss bestätigt Wahlergebnis in Brandenburg

Gut zwei Wochen nach der Landtagswahl in Brandenburg hat der Landeswahlausschuss das endgültige amtliche Ergebnis festgestellt und die vorläufigen Zahlen bestätigt. Die SPD kommt demnach auf 30,9 Prozent der Stimmen, die AfD auf 29,2 Prozent. Auf Platz drei folgt das BSW mit 13,5 Prozent, gefolgt von der CDU mit 12,1 Prozent.

Textgröße ändern: