Hamas nennt Angriff vom 7. Oktober "notwendigen Schritt" und räumt mögliche "Fehler" ein
Die Hamas hat den brutalen Angriff auf Israel vom 7. Oktober als "notwendigen Schritt" bezeichnet und zugleich mögliche Fehler eingeräumt. Die Attacke sei eine "normale Antwort" angesichts "all der israelischen Verschwörungen gegen das palästinensische Volk" gewesen, erklärte die islamistische Palästinenserbewegung am Sonntag in ihrer ersten öffentlichen Stellungnahme zu dem Angriff. In dem "Chaos" an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen seien aber möglicherweise "einige Fehler geschehen", fügte die Hamas mit Blick auf die Tötung von Zivilisten hinzu.
Bei der "Durchführung der Operation Al-Aksa-Flut" seien möglicherweise aufgrund "des schnellen Zusammenbruchs des israelischen Sicherheits- und Militärsystems und des Chaos in den Grenzgebieten" einige Fehler geschehen, hieß es.
Die Palästinenserorganisation bestritt eine gezielte Tötung von Zivilisten. "Wenn es Fälle gab, in denen Zivilisten ins Visier genommen wurden, geschah dies versehentlich und im Zuge der Konfrontation mit den Besatzungstruppen", erklärte die Hamas und behauptete, die israelische Armee und die Polizei hätten "aufgrund ihrer Verwirrung" viele Israelis getötet.
Hamas-Kämpfer und ihre Verbündeten hatten am 7. Oktober bei einem beispiellosen und brutalen Angriff auf Israel etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Rund hundert von ihnen kamen im Zuge einer von Katar, Ägypten und den USA vermittelten Feuerpause frei. Die meisten von ihnen sind noch immer in der Gewalt der Hamas sowie weiterer militanter Gruppen.
Bei ihrem Angriff auf Israel überfielen die Hamas-Kämpfer zahlreiche Kibbuzim im Süden Israels und verübten dort Gräueltaten. Sie stürmten auch ein Rave-Festival im der Negev-Wüste im Süden Israels und töteten dort mehr als 360 Besucher. Insgesamt wurden bei dem Hamas-Angriff nach israelischen Angaben rund 700 israelische Zivilisten und 76 Ausländer getötet.
In ihrer 16-seitigen Stellungnahme forderte die Hamas außerdem "das sofortige Ende der israelischen Aggression im Gazastreifen" sowie das Ende "der ethnischen Säuberung und der Verbrechen gegen das gesamte palästinensische Volk".
Zudem lehnte die Hamas in dem auf Englisch und Arabisch veröffentlichten Bericht alle internationalen und israelischen Bemühungen ab, über die Zukunft des Gazastreifens nach dem Krieg zu entscheiden. Über die Zukunft des Palästinensergebiets werde allein das palästinensische Volk entscheiden, hieß es.
Israel hatte der Hamas als Reaktion auf den Großangriff den Krieg erklärt und einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen gestartet. Nach jüngsten Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 25.100 Menschen getötet.
D.Cook--TNT