The National Times - Staatsanwalt fordert 28 Jahre Haft für Anschlag auf russischen Militärblogger

Staatsanwalt fordert 28 Jahre Haft für Anschlag auf russischen Militärblogger


Staatsanwalt fordert 28 Jahre Haft für Anschlag auf russischen Militärblogger
Staatsanwalt fordert 28 Jahre Haft für Anschlag auf russischen Militärblogger / Foto: © AFP

Im Prozess um den tödlichen Bombenanschlag auf einen bekannten russischen Militärblogger hat die Staatsanwaltschaft am Freitag eine Haftstrafe von 28 Jahren für die Angeklagte gefordert. Der Staatsanwalt habe das Gericht aufgefordert, die 26-jährige Darja Trepowa schuldig zu sprechen und sie zu 28 Jahren Haft in einer Strafkolonie zu verurteilen, teilte die Justiz in St. Petersburg mit.

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Die Staatsanwaltschaft wirft der jungen Frau vor, dem Blogger Wladlen Tatarski im April vergangenen Jahres in einem Café in St. Petersburg eine mit einem Sprengsatz präparierte Statue übergeben zu haben. Der Gegenstand war Minuten später explodiert. Durch die Explosion wurde Tatarski getötet, zudem wurden mehr als 30 Anwesende verletzt.

Trepowa wurde weniger als 24 Stunden nach der Explosion festgenommen. Sie gab bereits nach ihrer Festnahme zu, Tatarski die Statue überreicht zu haben - ging aber nach eigenen Angaben davon aus, dass die Statue nur ein verstecktes Abhörgerät enthielt. Von einer Bombe habe sie nichts gewusst. Diese Aussage wiederholte Trepowa auch vor dem Gericht in St. Petersburg, vor dem sie sich seit November verantworten muss.

Tatarski, der mit echtem Namen Maxim Fomin hieß, war einer der populärsten regierungstreuen Militärblogger Russlands, deren Einfluss seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022 stark zugenommen hat. Sie verfügen oft über Quellen im Militär und veröffentlichen Informationen häufig vor der Regierung oder den russischen Staatsmedien. Teils üben sie aber auch Kritik an der russischen Militärstrategie.

Der Anschlag auf Tatarski hatte in Russland für großes Aufsehen gesorgt, insbesondere bei Befürwortern der Offensive in der Ukraine. Moskau beschuldigte den ukrainischen Geheimdienst, in den Anschlag verwickelt zu sein. Die Ukraine erklärte dagegen, es habe sich um eine interne Abrechnung in russisch-nationalistischen Kreisen gehandelt.

Seit Beginn der Offensive in der Ukraine hat Moskau Kiew wiederholt vorgeworfen, hinter Anschlägen in Russland zu stecken, darunter auch jenem auf Daria Dugina, die Tochter des ultranationalistischen Ideologen Alexander Dugin. Sie war im August außerhalb von Moskau bei einem Bombenanschlag auf ein Auto getötet worden.

F.Jackson--TNT

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