The National Times - Kritik an Gesetz für schnellere Abschiebungen

Kritik an Gesetz für schnellere Abschiebungen


Kritik an Gesetz für schnellere Abschiebungen

Die Union hat das mit den Stimmen der Ampel-Fraktionen beschlossene Gesetz für mehr und schnellere Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber als unzureichend kritisiert. "Das Gesetz wird kleinere Verbesserungen bringen, aber nicht zu Abschiebungen in großem Stil führen, wie Bundeskanzler Scholz es versprochen hat", sagte die stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Andrea Lindholz (CSU) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Freitag.

Textgröße ändern:

"Im Gesetzentwurf selbst ist nur von einigen hundert zusätzlichen Abschiebungen die Rede", sagte Lindholz weiter. "So kommen wir bei dem Thema nicht voran."

Deutlich mehr Abschiebungen könnten durch neue Migrationsabkommen mit Herkunftsländern wie der Türkei oder dem Irak erreicht werden. "Aber vom Rückführungsbeauftragten Stamp, der nun seit fast einem Jahr im Amt ist, hört man fast nichts", sagte die CSU-Politikerin über den Migrationsbeauftragten der Bundesregierung, Joachim Stamp (FDP). "Es ist ein absolutes Trauerspiel."

Dagegen bewerteten die Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl und die Grüne Jugend das Gesetz als Angriff auf das Asylrecht. "Wir haben massive verfassungsrechtliche Bedenken, denn durch das Gesetz werden Grundrechte von Geflüchteten verletzt", sagte der flüchtlingspolitische Sprecher von Pro Asyl, Tareq Alaows, den RND-Zeitungen. "Durch das Gesetz werden nicht nur Geflüchtete, sondern auch Helfer, wie zum Beispiel in der Seenotrettung, kriminalisiert." Der Rechtsstaat habe die Aufgabe, Grundrechte zu schützen, mit diesem Gesetz würden sie aber abgeschafft, sagte Alaows. "Das darf in einem Rechtsstaat nicht sein."

Die Bundessprecherin der Grünen Jugend, Katharina Stolla, kritisierte das Abschiebegesetz als "Entrechtungsmaßnahme". "Es wird zu schlimmen Traumatisierungen von Geflüchteten führen, die oft ohnehin schon traumatisierende Erfahrungen gemacht haben", sagte sie den RND-Zeitungen. "Mit diesem Gesetz hilft die Ampel keiner einzigen Kommune, sondern will nur Handlungsfähigkeit auf Kosten der Schwächsten demonstrieren."

Stolla kritisierte auch die Abgeordneten der eigenen Partei: "Die Zustimmung zum Gesetz ist falsch", sagte sie dem RND. Wer Rechtsextremisten wirklich bekämpfen wolle, solle aufhören, "nach unten zu treten, und sich für ein gutes Leben für alle einsetzen".

F.Morgan--TNT

Empfohlen

Neue Suche nach Überresten erschossener Wehrmachtsoldaten in Frankreich

Gut ein Jahr nach der erfolglosen Suche nach Überresten erschossener Wehrmachtsoldaten in Frankreich hat eine neue Suchaktion begonnen. Wegen starken Regens sei der Georadarwagen am Montag allerdings im Schlamm stecken geblieben, sagte Diane Tempel-Bornett vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Nach weiteren Hinweisen von Augenzeugen werde ein Gelände etwa 150 Meter weiter hangabwärts von der ursprünglichen Stelle untersucht. Falls die Sondierungen positiv ausfallen, könnte es erneute Grabungen geben.

Gedenken in Deutschland an Opfer der Hamas - Warnungen vor Antisemitismus

Gelbe Schleifen in Erinnerung an die Geiseln und Rufe nach besserem Schutz für jüdisches Leben: Am ersten Jahrestag des Hamas-Großangriffs auf Israel hat die deutsche Politik der Opfer gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rief zur Solidarität mit Israel und einer klaren Absage an jeglichen Antisemitismus auf. Er verwies in einer Rede aber mit Blick auf Israel auch auf Grenzen eines jeden Selbstverteidigungsrechts.

Jahrestag des Hamas-Überfalls: Israel und Hisbollah setzen massive Angriffe fort

Am Jahrestag des Hamas-Großangriffs auf Israel hat die israelische Armee ihre massiven Angriffe auf Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon fortgesetzt. Unter anderem wurde am Montag ein südlicher Vorort von Beirut attackiert, wie das Militär mitteilte. Libanesischen Angaben zufolge wurde dabei auch die Umgebung des internationalen Flughafens der Hauptstadt getroffen. Die Hisbollah griff ihrerseits nach eigenen Angaben israelische Stellungen im Südlibanon mit Raketen an.

Zahlreiche Festnahmen und Verletzte bei propalästinensichen Kundgebungen in Berlin

Rund um den Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel hat es auch in Berlin zahlreiche Demonstrationen gegeben. Bei mehreren Kundgebungen am Wochenende wurden laut Polizei 88 Menschen vorübergehend festgenommen. Am Samstag wurden eine israelische Touristin und ihr Vater angegriffen und verletzt. Am Sonntag zählte die Polizei 14 verletzte Einsatzkräfte, eine Beamtin musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Textgröße ändern: