The National Times - Ukraine greift Öldepot im Norden Russlands mit Drohne an - Kiew beklagt Munitionsmangel

Ukraine greift Öldepot im Norden Russlands mit Drohne an - Kiew beklagt Munitionsmangel


Ukraine greift Öldepot im Norden Russlands mit Drohne an - Kiew beklagt Munitionsmangel
Ukraine greift Öldepot im Norden Russlands mit Drohne an - Kiew beklagt Munitionsmangel / Foto: © AFP/Archiv

Die Ukraine hat nach Angaben der Sicherheitsdienste ein Öldepot im Norden Russlands mit Drohnen angegriffen. Der Angriff sei in der Region Leningrad rund tausend Kilometer von der Grenze entfernt erfolgt, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus Kreisen der ukrainischen Sicherheitsdienste. Während das Verteidigungsministerium in Kiew den massiven Munitionsmangel der ukrainischen Streitkräfte beklagte, gründeten in Paris 20 Länder, darunter Deutschland, eine Artillerie-Koalition für eine erhöhte Munitionsproduktion.

Textgröße ändern:

Der nächtliche Angriff auf das Öldepot sei vom Militärgeheimdienst des Landes koordiniert worden, hieß es aus den ukrainischen Sicherheitsdiensten. Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag angegeben, es sei eine Drohne in der Region Leningrad abgefangen worden - eine Gegend Russlands, die nur sehr selten von diesen Attacken betroffen ist.

In den vergangenen Monaten hatte die ukrainische Armee ihre Angriffe auf russischem Territorium verstärkt, sich dabei aber in der Regel auf Ziele in der Grenzregion wie Belgorod konzentriert. Allerdings reklamierten die ukrainischen Dienste auch Sabotageaktionen in entlegenen Gebieten bis hin zum Fernen Osten Russlands für sich.

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Usterow bezeichnete den Munitionsmangel am Donnerstag als ein "sehr reales und dringliches Problem, mit dem unsere Truppen derzeit konfrontiert sind". "Wir müssen die ukrainischen Verteidigungsfähigkeiten stärken, um die freie Welt vor der russischen Gefahr zu schützen", erklärte er im Onlinedienst X, ehemals Twitter.

Der Minister schaltete sich im Laufe des Tages per Video zur Gründungskonferenz in Paris zu. "Es gibt keine Alternative zu einer modernen Artillerie, wir müssen uns weiter anstrengen, um die Produktion von Munition zu erhöhen", sagte Usterow.

Die von Frankreich und den USA geführte Artillerie-Koalition ist Teil der Ramstein-Kontaktgruppe. Auf der US-Luftwaffenbasis in Rheinland-Pfalz hatten sich erstmals im April 2022 Vertreter aus 50 Ländern getroffen, um die Unterstützung für die Ukraine im Krieg gegen Russland zu organisieren.

Frankreich kündigte an, zwölf zusätzliche Haubitzen vom Typ Caesar für die Ukraine zu finanzieren. Dafür sollten 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, sagte Verteidigungsminister Sébastien Lecornu. Derzeit seien bereits 49 Haubitzen dieses Typs in der Ukraine im Einsatz und sechs weitere bestellt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron dafür, dass Frankreich die Artillerie-Koalition auf den Weg gebracht habe. Er habe mit Macron über die Notwendigkeit gesprochen, "die ukrainische Luftabwehr zu stärken", schrieb Selenskyj auf X.

Die Ukraine drängt ihre westlichen Verbündeten seit Wochen zu mehr Munitionslieferungen. Aus Kiews Sicht verdeutlicht die massive russische Angriffswelle auf die Ukraine seit dem Jahreswechsel die Dringlichkeit für verstärkte westliche Lieferungen von Luftabwehrsystemen, Kampfdrohnen und Raketen mittlerer Reichweite. In mehreren Ländern der Unterstützerallianz, vor allem in den USA, gab es aber zuletzt zunehmend Widerstand gegen neue Waffenlieferungen.

Russland meldete derweil die Einnahme eines kleinen Dorfes im Osten der Ukraine. Die Ortschaft Wesele in der Region Donezk sei "befreit" worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Das rund hundert Einwohner zählende Dorf liegt etwa 20 Kilometer entfernt von der Industriestadt Bachmut, welche die russischen Truppen im Mai nach monatelangen und besonders heftigen Kämpfen eingenommen hatten.

F.Jackson--TNT

Empfohlen

Trump will kommenden Sommer zweiten Golfplatz in Schottland eröffnen

Der frühere US-Präsident Donald Trump will im Sommer 2025 einen zweiten Golfplatz auf seinem Resort in Schottland eröffnen. Der neue 18-Loch-Golfplatz in Aberdeenshire im Osten Schottlands soll "MacLeod" heißen, was der Mädchenname von Trumps in Schottland geborener Mutter ist. Der Platz werde "die größten Sanddünen Schottlands" haben, kündigte der für Auslandsgeschäfte zuständige Zweig des Trump-Konzerns an. Er werde neben dem ersten, 2012 fertiggestellten Trump-Golfplatz liegen.

US-Kandidat Trump: Migranten bringen "schlechte Gene" in die USA

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine feindliche Rhetorik gegen Migranten noch einmal erweitert und den rassistischen Vorwurf erhoben, diese brächten "schlechte Gene" ins Land. In einem am Montag geführten Radio-Interview sagte der Präsidentschaftskandidat der Republikaner, seine demokratische Rivalin Kamala Harris habe als Vizepräsidentin durch ihre Einwanderungspolitik tausende "Mörder" ins Land gelassen.

Ukrainische Armee: Öl-Terminal vor Krim "erfolgreich" angegriffen

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein Öl-Terminal auf der von Russland Russland annektierten Halbinsel Krim angegriffen. In der Nacht zum Montag sei ein "erfolgreicher Angriff" auf das Öl-Terminal vor Feodosija ausgeführt worden, teilte die ukrainische Armee in Onlinediensten mit. Die russischen Streitkräfte gaben unterdessen die Eroberung einer weiteren Ortschaft in der Ostukraine bekannt.

Miersch soll Kühnert als SPD-Generalsekretär nachfolgen

SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch soll neuer SPD-Generalsekretär werden. Nach Angaben aus Parteikreisen erhielt Miersch am Montagabend die einstimmige Unterstützung des SPD-Präsidiums. Er soll damit Kevin Kühnert nachfolgen, der am Mittag als Generalsekretär zurückgetreten war.

Textgröße ändern: