Israelische Armee tötet mutmaßliche Terroristen im Westjordanland
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff im Westjordanland den Chef einer palästinensischen "Terrorzelle" und eine nicht genannte Zahl von deren Mitgliedern getötet. Mit dem "Präzisionsluftschlag" sei ein von Ahmed Abdullah Abu Schalal geplanter, unmittelbar bevorstehender "Terroranschlag" verhindert worden, teilte die Armee am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Beth mit.
Sie veröffentlichten ein Video, das den Angriff auf ein Fahrzeug zeigt, in dem auch Waffen gewesen seien. Schalal sei im vergangenen Jahr für eine "Reihe von Terroranschlägen" unter anderem in Ostjerusalem verantwortlich gewesen. Die "Terrorzelle" sei vom Iran finanziert worden und habe auf Anweisung Teherans gehandelt.
Ein AFP-Korrespondent sah in der Nähe des Flüchtlingslagers Balatah in der Stadt Nablus im nördlichen Westjordanland einen Trümmerhaufen und die zerstörten Überreste eines Autos, das bei dem Angriff getroffen wurde.
Wie der palästinensische Rote Halbmond mitteilte, starben in dem knapp 30 Kilometer entfernten Flüchtlingslager Tulkarem vier Menschen bei einem israelischen Angriff.
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober hat das Westjordanland ein Ausmaß an Gewalt erlebt, wie es seit dem zweiten Palästinenseraufstand (Intifada) zwischen 2000 und 2005 nicht mehr vorgekommen ist. Bei Razzien der israelischen Armee und Angriffen von Siedlern wurden nach einer AFP-Zählung, die sich auf Quellen auf beiden Seiten stützt, rund 350 Menschen in dem Gebiet getötet.
Israel hält das Westjordanland, in dem rund drei Millionen Palästinenser leben, seit dem Sechstagekrieg von 1967 besetzt. Ohne das annektierte Ostjerusalem leben in dem Gebiet rund 490.000 Israelis in Siedlungen, die nach internationalem Recht als illegal gelten.
F.Jackson--TNT