Selenskyj: "Raubtier" Putin lässt sich nicht mit eingefrorenem Konflikt abspeisen
Kreml-Chef Wladimir Putin wird sich nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht mit einem eingefrorenen Konflikt in der Ukraine zufriedengeben. "Nach 2014 gab es Versuche, den Krieg im Donbass einzufrieren", sagte Selenskyj am Dienstag in einer Rede beim Weltwirtschaftsforum im Schweizer Alpenort Davos. Dazu verwies er auf die Minsker Vereinbarungen, die damals den Ostukraine-Konflikt beenden sollten.
"Es gab sehr einflussreiche Garanten, die deutsche Bundeskanzlerin (Angela Merkel), den französischen Präsidenten (François Hollande)", sagte Selenskyj zu den nach der belarussischen Hauptstadt Minsk benannten Abkommen. "Aber Putin ist ein Raubtier, das sich nicht mit gefrorenen Produkten zufrieden gibt." Bei einem eingefrorenen Konflikt gibt es kaum noch Bewegung an der Front auf beiden Seiten, es wird aber auch kein verlässlicher Waffenstillstand oder ein Friede erzielt.
Am 24. Februar jährt sich der russische Überfall auf die Ukraine zum zweiten Mal. Selenskyj beschuldigte den russischen Präsidenten, "zu versuchen, die Massendeportationen, die dem Erdboden gleichgemachten Städte und Dörfer und das erschreckende Gefühl, dass der Krieg vielleicht nie enden wird, zu normalisieren". Selenskyj betonte: "Tatsächlich verkörpert Putin den Krieg." Der Kreml-Chef werde sich niemals ändern.
Der ukrainische Präsident forderte den Westen erneut auf, mehr Waffen an sein Land zu liefern, und versicherte, dass "die mögliche Richtung und der Zeitplan für eine neue russische Aggression außerhalb der Ukraine immer deutlicher werden".
Selenskyj betonte: "Wir müssen die Luftüberlegenheit für die Ukraine gewinnen. Dies werde Fortschritte am Boden ermöglichen. Die Partner wüssten, "was benötigt wird und in welcher Menge".
Der ukrainische Präsident forderte zudem, die russische Atomindustrie unter Sanktionen zu stellen und die in Europa eingefrorenen russischen Vermögenswerte an die Ukraine auszuzahlen.
M.Wilson--TNT