Prognosen: Ex-Präsident Trump gewinnt Vorwahl der US-Republikaner in Iowa klar
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat bei der ersten Präsidentschaftsvorwahl der Republikaner seine Favoritenrolle auf die Kandidatur mit einem eindeutigen Sieg zementiert. US-Medien sagten Trump nach der Stimmabgabe im Bundesstaat Iowa am Montagabend (Ortszeit) eine nie dagewesene Führung von 32 Prozentpunkten vor dem zweitplatzierten Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, voraus. Trump sagte nach seinem Sieg, es sei nun an der Zeit "für unser Land zusammenzukommen".
Trump führt die Vorwahl-Umfragen schon seit langer Zeit mit großem Vorsprung an. In Iowa ging es deswegen in erster Linie um die Frage, wer sich bei den Vorwahlen als aussichtsreichster Herausforderer würde etablieren können. DeSantis schob sich mit seinem zweiten Platz am Montag in diesem Wettbewerb an seiner stärksten Konkurrentin, der früheren US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, vorbei.
DeSantis kam den Prognosen zufolge auf 21,2 Prozent der Stimmen, Haley auf 19,1 Prozent. Das Ergebnis gilt als wichtiger Erfolg für DeSantis, der erhebliche Ressourcen in den Bundesstaat verlagert und monatelang Wähler in allen 99 Counties umworben hatte.
Die Stimmabgabe hatte um 19.00 Uhr (02.00 Uhr MEZ) bei extremem Winterwetter in mehr als 1600 Wahllokalen begonnen. In einigen Teilen von Iowa herrschen derzeit historische Tiefsttemperaturen von bis zu minus 42 Grad Celsius. Zudem wurde der Bundesstaat im Mittleren Westen von massivem Schneefall und heftigen Winterstürmen getroffen.
Das Wetter hatte offenbar durchaus Einfluss auf die Vorwahl. Die Wahlbeteiligung wurde kurz nach Beginn der Stimmabgabe auf 130.000 geschätzt - im Vergleich zu 187.000 im Jahr 2016.
Die Vorwahlen im Agrarstaat Iowa haben streng genommen zwar nur eine begrenzte Bedeutung; sie sind aber symbolisch wichtig und können die Dynamik des Rennens beeinflussen. Trump führt die Vorwahl-Umfragen schon seit langer Zeit mit großem Vorsprung an - und das trotz seiner vielen Justizprobleme mit inzwischen vier Anklagen.
Die nächsten Vorwahlen finden am 23. Januar im Bundesstaat New Hampshire statt, in dem sich Kandidatin Haley ein besonders gutes Ergebnis erhofft. Der Sieger der landesweiten Republikaner-Vorwahlen wird bei der Präsidentschaftswahl am 5. November Amtsinhaber Joe Biden von der Demokratischen Partei herausfordern.
Der 81-Jährige bewirbt sich trotz seines hohen Alters um eine zweite Amtszeit. Auch bei den Demokraten werden Vorwahlen abgehalten, doch steht Biden als Kandidat de facto schon fest. In Iowa stimmen die Demokraten per E-Mail ab, das Ergebnis soll erst Anfang März bekannt gegeben werden.
Biden kommentierte den Ausgang der Vorwahl der Republikaner in Iowa im Onlinedienst X, vormals Twitter, mit den Worten, Trump sei nun der "klare Spitzenkandidat" der Republikaner.
Der Unternehmer und Politikneuling Vivek Ramaswamy kündigte nach der Vorwahl den Rückzug seiner Kandidatur an. "Wir werden diese Präsidentschaftskampagne einstellen", sagte er vor Anhängern, nachdem er mit großem Abstand den vierten Platz belegt hatte. Er habe Trump angerufen und gratuliert, sagte Ramaswamy. Dieser habe nun seine "volle Unterstützung" im Rennen um das Weiße Haus.
B.Scott--TNT