The National Times - Behörde: US-Frachter vor jemenitischer Küste von Rakete getroffen

Behörde: US-Frachter vor jemenitischer Küste von Rakete getroffen


Behörde: US-Frachter vor jemenitischer Küste von Rakete getroffen
Behörde: US-Frachter vor jemenitischer Küste von Rakete getroffen / Foto: © AFP

Einen Tag nach einem Raketenangriff auf ein US-Kriegsschiff durch die Huthi ist vor der jemenitischen Küste ein US-Frachter von einer Rakete getroffen worden. Laut dem britischen Unternehmen Ambrey war der Angriff vom Montag "auf US-Interessen gerichtet als Reaktion auf die US-Militärschläge gegen Huthi-Stellungen im Jemen". Derweil verteidigte der britische Premier Rishi Sunak die Luftangriffe als "notwendige und verhältnismäßige Reaktion" auf die Bedrohung britischer Schiffe durch Angriffe der pro-iranischen Huthi auf Schiffe im Roten Meer.

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Die britische Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) meldete auf ihrer Webseite, dass ein "Schiff von oben durch eine Rakete getroffen" worden sei, weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. An Bord des unter der Flagge der Marshall-Inseln fahrenden US-Frachters sei ein Feuer ausgebrochen, erklärte Ambrey, ein britisches Risikomanagement-Unternehmen für Schifffahrt. Das Schiff sei aber weiterhin seetüchtig, verletzt wurde demnach niemand. Das Schiff habe keine Verbindung zu Israel, fügte das Unternehmen hinzu.

Die vom Iran unterstützte islamistische Huthi-Miliz äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff. Erst am Sonntag hatten US-Streitkräfte nach eigenen Angaben eine von den Huthi im Jemen auf ein US-Kriegsschiff abgefeuerte Rakete abgefangen. Die auf den im südlichen Roten Meer fahrenden Zerstörer "USS Laboon" abgefeuerte Rakete sei nahe der Küste der Hafenstadt Hodeida von einem US-Kampfjet abgeschossen worden, erklärten die US-Streitkräfte weiter. Es habe weder Schäden noch Verletzte gegeben.

Die Huthi, die viele Gebiete im Norden des Bürgerkriegslands Jemen kontrollieren, attackieren seit drei Monaten Handelsschiffe im Roten Meer, einer wichtigen internationalen Handelsroute. Die Schifffahrt dort ist dadurch teilweise zum Erliegen gekommen, viele Reedereien leiten ihre Schiffe um.

Als Reaktion darauf bombardierten die USA und Großbritannien in der Nacht zu Freitag Huthi-Stellungen im Jemen. Sie nahmen dabei knapp 30 Ziele ins Visier. In der folgenden Nacht griffen die USA dann nach eigenen Angaben eine Radaranlage der Huthi an. Die Huthi-Miliz sprach am Wochenende von weiteren Angriffen; die USA erklärten aber, keine solchen Angriffe verübt zu haben.

Nach Angaben des britischen Regierungschefs Sunak wurden bei den gemeinsam mit den USA ausgeführten Angriffen in der vergangenen Woche "alle 13 anvisierten Ziele zerstört". Neun Gebäude auf einer Drohnen- und Raketenabschussbasis in Bani im Nordwesten des Jemen seien "erfolgreich getroffen" worden, sagte Sunak vor dem Parlament in London.

Darüber hinaus seien drei weitere Gebäude auf einem Luftwaffenstützpunkt in Abbs sowie eine Abschussvorrichtung für Marschflugkörper ausgeschaltet worden. Hinweise auf zivile Opfer gebe es nicht, es sei mit größtmöglicher Sorgfalt darauf geachtet worden, solche zu vermeiden.

Sunak schloss auch weitere Angriffe auf die Huthi nicht aus. "Wir sind weiterhin bereit, unseren Worten Taten folgen zu lassen", sagte er. "Wir haben nie behauptet, dass eine einzige Aktion dem Ganzen ein sofortiges Ende setzen würde", sagte Sunaks Sprecher später vor Journalisten.

EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni warnte unterdessen vor einem Anstieg der Energiepreise durch die Spannungen im Roten Meer. Er sagte am Rande eines Finanzministertreffens der Euro-Länder in Brüssel, "in den kommenden Wochen" könnte es Auswirkungen auf die Energiepreise und die Inflation geben. Die Europäer müssten die Entwicklung genau beobachten.

Die vom Iran unterstützten Huthis hatten ihre Serie von Raketen- und Drohnenangriffen im Roten Meer nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober gestartet. Die schiitischen Rebellen sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands", zu der auch die islamistische Hamas und die pro-iranische Hisbollah im Libanon gehören. Nach eigenen Angaben zielen die Huthi mit ihren Angriffen auf Schiffe mit Verbindung zu Israel.

Am 7. Oktober hatten Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften radikalislamischen Hamas Israel brutal überfallen und 1140 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion hatte Israel der Hamas den Krieg erklärt und einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen gestartet. Nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 24.000 Menschen getötet.

Die Huthi-Angriffe schürten die Befürchtung, dass sich der Krieg zwischen Israel und der Hamas auf die gesamte Region ausweiten könnte. Washington wirft Teheran vor, "maßgeblich an der Planung von Einsätzen gegen Handelsschiffe im Roten Meer beteiligt" zu sein. Die USA betonten zugleich aber, nicht auf einen bewaffneten Konflikt mit Teheran zusteuern zu wollen.

Unterdessen forderte der Iran die USA und Großbritannien auf, ihre Angriffe auf die Huthi-Miliz "sofort" einzustellen. "Wir warnen Amerika und Großbritannien, den Krieg gegen Jemen sofort zu beenden", sagte Außenminister Hossein Amir-Abdollahian in Teheran. Die Huthi würden "israelische Schiffe oder Schiffe, die zu israelischen Häfen fahren, blockieren", solange der Konflikt im Gazastreifen andauere.

N.Roberts--TNT

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