The National Times - Familie: Iranische Nobelpreisträgerin zu weiterer Haftstrafe verurteilt

Familie: Iranische Nobelpreisträgerin zu weiterer Haftstrafe verurteilt


Familie: Iranische Nobelpreisträgerin zu weiterer Haftstrafe verurteilt
Familie: Iranische Nobelpreisträgerin zu weiterer Haftstrafe verurteilt / Foto: © NTB/AFP

Die bereits inhaftierte iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi ist nach Angaben ihrer Familie wegen mutmaßlicher Propaganda gegen den Staat zu einer weiteren Haftstrafe verurteilt worden. Das Revolutionsgericht verurteilte Mohammadi nach einem Prozess, den sie boykottiert hatte, zu einer Gefängnisstrafe von 15 Monaten, wie ihre Familie am Montag auf der Onlineplattform Instagram mitteilte. Zudem darf sie sich nach ihrer Haftentlassung zwei Jahre lang nicht in Teheran niederlassen, das Land nicht verlassen und kein Smartphone benutzen.

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Das Urteil gleiche einer "politischen Erklärung", kritisierte die Familie. Ihr zufolge wurde Mohammadi vorgeworfen, wiederholt die öffentliche und individuelle Meinung gegen die iranische Regierung aufgebracht zu haben, "um Chaos und Unruhe zu stiften".

Laut der Familie ist es bereits die fünfte Verurteilung Mohammadis seit März 2021. Die Strafen summieren sich mittlerweile demnach auf zwölf Jahre und drei Monate Haft, 154 Peitschenhiebe, ein zweijähriges Exil sowie verschiedene soziale und politische Einschränkungen.

Mohammadi spielt eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Kopftuchzwang sowie gegen die Todesstrafe im Iran. Deswegen wurde sie in den vergangenen zwei Jahrzehnten wiederholt inhaftiert. Seit November 2021 ist sie wegen mutmaßlicher Propaganda gegen den Staat im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis in Haft.

Für ihren Einsatz wurde Mohammadi Anfang Oktober 2023 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Unterdessen teilte die iranische Justiz mit, ein neues Verfahren gegen zwei am Sonntag freigelassene Journalistinnen eingeleitet zu haben. Auf der Website der Behörde hieß es, die beiden Frauen hätten sich auf Fotos nach ihrer Freilassung "ohne Hidschab" gezeigt - was im Iran verboten ist.

Die beiden Journalistinnen waren im Jahr 2022 wegen ihrer Berichterstattung über den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini festgenommen worden und wegen Kollaboration mit den USA, Verschwörung gegen die Sicherheit des Landes und Propaganda gegen den Staat zu Haftstrafen verurteilt worden. Gegen die Zahlung einer Kaution waren sie "vorübergehend" aus dem Evin-Gefängnis in Teheran freigelassen worden.

W.Phillips--TNT

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