Umstrittener Amtsinhaber bei Präsidentschaftswahl auf den Komoren siegessicher
Auf den Komoren haben die Einwohner am Sonntag einen neuen Präsidenten gewählt. Amtsinhaber Azali Assoumani zeigte sich mit Blick auf den Ausgang der Wahl auf der Inselgruppe im Indischen Ozean optimistisch: "Ich bin zuversichtlich, dass ich die erste Runde gewinnen werde", sagte Assoumani in seiner Heimatstadt Mitsoudje nahe der Hauptstadt Moroni. Sein Sieg in der ersten Runde werde "Zeit und Geld" sparen.
In dem überwiegend muslimischen Inselstaat waren rund 340.000 Einwohner zur Stimmabgabe aufgerufen. Bei der Wahl treten fünf Kandidaten gegen den Amtsinhaber an. Laut Wahlkommission könnten vorläufige Ergebnisse bereits am Montag vorliegen. Einige Wahllokale öffneten am Morgen allerdings mit Verspätung.
Die gespaltene Opposition prangerte indes Unregelmäßigkeiten bei der Wahl an, unter anderem wegen der späten Veröffentlichung der Wahllisten. Einige Oppositionsvertreter riefen zum Wahlboykott auf. Assoumani, dem vorgeworfen wird, politische Gegner einzusperren oder ins Exil zu verbannen, wies die Vorwürfe zurück.
Assoumani, der die Komoren seit 2016 regiert, hatte seine Amtszeit durch ein umstrittenes Referendum im Jahr 2018 verlängert, das die Amtszeitbeschränkung des Präsidenten aufhob. Sollte sich im ersten Durchgang keiner der Präsidentschaftskandidaten durchsetzen, findet am 25. Februar eine zweite Wahlrunde statt.
Die Komoren erlangten im Jahr 1975 ihre Unabhängigkeit von Frankreich. Nach Angaben der Weltbank leben 45 Prozent der rund 900.000 Einwohner unter der Armutsgrenze.
R.Hawkins--TNT