Medien: Neue US-Angriffe auf Huthi-Rebellen im Jemen
Die USA haben nach ihren gemeinsamen Luftangriffen mit Großbritannien auf Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen Medienberichten zufolge erneut die Miliz bombardiert. Der von den Huthis betriebene Fernsehsender Al-Masirah berichtete am frühen Samstagmorgen, dabei sei mindestens ein Ziel in der Hauptstadt Sanaa getroffen worden. Der US-Nachrichtensender CNN und die "New York Times" berichteten unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, das US-Militär habe eine von der Miliz genutzte Radaranlage attackiert.
Washington und London hatten in der Nacht zum Freitag als Reaktion auf die wochenlangen Attacken der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer Stellungen der Miliz im Jemen bombardiert. Sie hatten dabei knapp 30 Ziele ins Visier genommen.
US-Präsident Joe Biden sprach von "erfolgreichen" Luftangriffen - und drohte zugleich weitere Angriffe an, sollte die Miliz ihre Attacken gegen Schiffe nicht einstellen: "Ich werde nicht zögern, wenn nötig weitere Maßnahmen anzuordnen, um unsere Bevölkerungen und den freien Fluss des internationalen Handels zu schützen."
Die Huthi-Rebellen drohten als Reaktion auf die Angriffe mit Vergeltung. Sie feuerten später nach US-Angaben eine Anti-Schiffs-Rakete ab: "Wir wissen, dass sie mindestens eine Rakete als Vergeltungsmaßnahme abgefeuert haben", sagte US-Generalleutnant Douglas Sims am Freitag in Washington. Die Rakete habe aber kein Schiff getroffen.
Die vom Iran unterstützten Huthis hatten ihre Serie von Raketen- und Drohnenangriffe im Roten Meer nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober gestartet. Die schiitischen Rebellen sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands", zu der auch die Hamas gehört. Nach eigenen Angaben zielen die Huthis bei ihren Angriffen auf Schiffe mit Verbindung zu Israel ab.
Das Rote Meer ist eine wichtige internationale Handelsroute. Über den Suezkanal verbindet es den Indischen Ozean mit dem Mittelmeer und bildet so eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt werden. Viele Reedereien haben wegen der Huthi-Angriffe den Verkehr durch das Rote Meer eingestellt oder eingeschränkt und leiten Schiffe um.
T.Cunningham--TNT