The National Times - Huthi-Miliz droht den USA und Großbritannien nach Angriffen mit Vergeltung

Huthi-Miliz droht den USA und Großbritannien nach Angriffen mit Vergeltung


Huthi-Miliz droht den USA und Großbritannien nach Angriffen mit Vergeltung
Huthi-Miliz droht den USA und Großbritannien nach Angriffen mit Vergeltung / Foto: © AFP

Nach den Angriffen der USA und Großbritannien auf Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen hat die Miliz mit Vergeltung gedroht. "Alle amerikanisch-britischen Interessen sind nach der direkten (...) Aggression gegen die Republik Jemen zu legitimen Zielen" geworden, erklärte der Oberste Politische Rat der von Teheran unterstützten Huthis am Freitag. Die USA versicherten unterdessen, ungeachtet der Angriffe "nicht den Konflikt mit dem Iran" zu suchen.

Textgröße ändern:

"Die Amerikaner und Briten sollen nicht glauben, dass sie der Bestrafung durch unsere heldenhaften Streitkräfte entgehen werden", erklärte der Politische Rat in von der Huthi-Miliz kontrollierten Medien. Die "Freude der Angreifer" werde nicht lange andauern.

Die USA und Großbritannien hatten in der Nacht zum Freitag als Reaktion auf die Attacken der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer Stellungen der Miliz im Jemen bombardiert. In einer gemeinsamen Erklärung betonten die beiden Länder zusammen mit anderen Verbündeten, darunter Deutschland, die Angriffe dienten der "Deeskalation der Spannungen und der Wiederherstellung der Stabilität" im Roten Meer.

Die USA und Großbritannien erhielten bei ihrem militärischen Vorgehen Unterstützung von Australien, Bahrain, Kanada und den Niederlanden. Mit den Angriffen hätten die Möglichkeiten der Huthi-Miliz, den Welthandel und das Leben internationaler Seeleute auf einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt zu bedrohen, gestört und geschwächt werden sollen, hieß es in einer Erklärung von insgesamt zehn Ländern.

Nach US-Angaben wurden 60 Ziele an 16 Huthi-Standorten angegriffen. Ein Vertreter Washingtons sagte, die Angriffe hätten Raketen- und Radarstellungen der Huthis gegolten. Der von den Huthis betriebene Fernsehsender Al-Masirah meldete, die Angriffe richteten sich gegen einen Luftstützpunkt, Flughäfen und ein Militärlager.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, sagte im Fernsehsender MSNBC, die USA suchten "nicht die Eskalation". Es gebe "keinen Grund" für eine weitere Verschärfung des Konflikts über die Entwicklungen der "vergangenen wenigen Tage hinaus". Washington verhängte zugleich Sanktionen gegen zwei Schifffahrtsunternehmen mit Sitz in Hongkong und den Vereinigten Arabischen Emiraten, aus deren Warenlieferungen Gelder an die Huthis fließen.

Der Iran verurteilte die Angriffe auf Stellungen der von Teheran unterstützten Rebellen scharf. Außenamtssprecher Nasser Kanani sprach von einer "willkürlichen Aktion", einem "Verstoß" gegen das Völkerrecht und einer Verletzung der Souveränität des Jemen.

In der von den Huthi-Rebellen kontrollierten jemenitischen Hauptstadt Sanaa demonstrierten Tausende gegen die Angriffe. "Tod für Amerika, Tod für Israel", rief die Menge unter einem Meer palästinensischer und jemenitischer Flaggen. Einige Demonstranten trugen Kalaschnikow-Gewehre bei sich.

Russland kritisierte die Angriffe und beantragte eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. UN-Generalsekretär Antonio Guterres forderte alle Seiten auf, "nicht zu eskalieren".

Indes nimmt die geplante EU-Marinemission zur Sicherung der Schifffahrt im Roten Meer Gestalt an. Nach übereinstimmenden Diplomatenangaben werden Vertreter der Mitgliedsländer am Dienstag in Brüssel über das Mandat beraten. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte, die EU arbeite "mit Hochdruck" an den Plänen. Im Gespräch sind zunächst drei Fregatten, die Handelsschiffen Geleit geben könnten. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) forderte die Bundesregierung erneut auf, sich an einer militärischen Schutzmission im Roten Meer zu beteiligen.

Die Huthi-Miliz hat seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober zahlreiche Drohnen- und Raketenangriffe auf Schiffe im Roten Meer ausgeführt. Die Huthis, die weite Teile des Jemen kontrollieren, sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands". Dazu gehört neben der Hamas auch die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon.

Das Rote Meer ist eine wichtige internationale Handelsroute. Über den Suezkanal verbindet es den Indischen Ozean mit dem Mittelmeer und bildet so eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt werden. Viele Reedereien haben wegen der Huthi-Angriffe den Verkehr durch das Rote Meer eingestellt oder eingeschränkt und leiten Schiffe um.

Am Freitag kündigte auch das dänische Schifferei-Unternehmen Torm an, vorerst nicht mehr durch das Rote Meer zu fahren. Torm betreibt eine Flotte von rund 80 Schiffen und ist auf den Transport von Erdölprodukten spezialisiert.

R.T.Gilbert--TNT

Empfohlen

Ehemalige US-First Lady bringt ihre Memoiren unter dem Titel "Melania" heraus

Vier Wochen vor der Präsidentschaftswahl erscheinen am Dienstag in den USA die Memoiren der ehemaligen First Lady Melania Trump. Mehrere Zeitungen veröffentlichten bereits Passagen aus den Erinnerungen der 54-jährigen Ehefrau von Ex-Präsident Donald Trump. Als besonders bemerkenswert wurde angesehen, dass sie sich in ihrem Buch mit dem Titel "Melania" klar für das Recht auf Abtreibung ausspricht.

Harris lehnt Friedensgespräche mit Russland ohne eine Beteiligung der Ukraine ab

US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris will sich im Falle eines Wahlsiegs ohne eine Beteiligung der Ukraine nicht mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu möglichen Friedensverhandlungen treffen. "Die Ukraine muss ein Mitspracherecht bei der Zukunft der Ukraine haben", sagte die demokratische US-Vizepräsidentin am Montag (Ortszeit) in der CBS-Sendung "60 Minutes". Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hatte kürzlich jegliche Gespräche mit Putin abgelehnt.

Netanjahu gibt sich am Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel siegessicher

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat am Jahrestag des Überfalls der radikalislamischen Hamas auf Israel den Kampfeswillen seines Landes bekräftigt. "Wir werden weiterkämpfen und gemeinsam werden wir siegen", sagte er in einer am Montagabend ausgestrahlten Fernsehbotschaft. Der 7. Oktober werde für künftige Generationen "den Preis unserer Wiedergeburt symbolisieren und ihnen unsere Entschlossenheit und die Stärke unseres Geistes beweisen", betonte er.

Tunesiens Präsident Saied mit 90,7 Prozent wiedergewählt

Der tunesische Präsident Kais Saied ist bei der Wahl am Sonntag nach dem offiziellen Ergebnis mit 90,7 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden. Laut dem am Montagabend von der Wahlbehörde Isie veröffentlichten Ergebnis kam sein Rivale Ayachi Zemmal auf 7,3 Prozent, der weitere Kandidat Zouhair Maghzaoui erreichte nur 1,9 Prozent. Bereits die am Sonntagabend veröffentlichten Nachwahlbefragungen hatten einen haushohen Sieg des zunehmend autoritär herrschenden Saied vorhergesagt.

Textgröße ändern: