The National Times - Wegen Huthi-Angriffen auf Schiffe: Frachtmenge im Roten Meer bricht ein

Wegen Huthi-Angriffen auf Schiffe: Frachtmenge im Roten Meer bricht ein


Wegen Huthi-Angriffen auf Schiffe: Frachtmenge im Roten Meer bricht ein
Wegen Huthi-Angriffen auf Schiffe: Frachtmenge im Roten Meer bricht ein / Foto: © US Department of Defense/AFP

Infolge der Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer ist die Frachtmenge auf der wichtigen Handelsstraße eingebrochen. "Die dort transportierte Menge an Containern brach um über die Hälfte ein und liegt aktuell fast 70 Prozent unter dem eigentlich zu erwartenden Aufkommen", erklärte das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IFW) am Donnerstag. Spürbare Folgen für Verbraucher in Europa erwarten die Experten jedoch nicht.

Textgröße ändern:

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen seit dem Beginn des Gazakriegs Anfang Oktober Frachtschiffe im Roten Meer an. Viele Reedereien haben deshalb den Verkehr durch das Rote Meer eingestellt oder eingeschränkt und leiten Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika um. Über den Suezkanal verbindet das Rote Meer den indischen Ozean mit dem Mittelmeer und bildet so eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt wird.

Die Umleitung der Schiffe "führt dazu, dass sich die Zeit für den Transport von Waren zwischen den asiatischen Produktionszentren und den europäischen Verbrauchern deutlich um bis zu 20 Tage verlängert", erklärte Julian Hinz vom IFW. Dies zeige sich bereits in rückläufigen Handelszahlen für Deutschland und die EU, "da transportierte Waren nun noch auf See sind und nicht wie geplant bereits in den Häfen gelöscht wurden".

Die längere Fahrtzeit hat den Angaben der Experten zufolge die Transportkosten deutlich erhöht. Der Transport eines Standardcontainers zwischen China und Nordeuropa kostete demnach im November noch rund 1500 Dollar (umgerechnet knapp 1400 Euro), aktuell sind es über 4000 Dollar. "Der aktuelle Preis ist allerdings noch weit entfernt von den drastischen Ausschlägen während der Corona-Pandemie, als der Transport eines Containers auf dieser Route bis zu 14.000 US-Dollar kostete", erklärte das IFW.

Folgen für die Verbraucherpreise in Europa seien zunächst nicht zu erwarten, "zumal der Anteil der Frachtkosten am Warenwert hochpreisiger Artikel etwa im Bereich Consumer-Elektronik nur im Promillebereich liegt", erklärte Hinz. "Die Situation heute ist nicht mit dem Umfeld während des Evergiven-Unglücks im Suezkanal und der Corona-Pandemie vergleichbar, als Lockdowns zu einem drastischen Rückgang des Warenangebots führten und gleichzeitig die Nachfrage in Europa nach oben schnellte."

S.M.Riley--TNT

Empfohlen

Ströbele-Nachfolgerin verzichtet auf neue Kandidatur - aus Protest gegen Grüne

Die Berliner Grünen-Bundestagsabgeordnete Canan Bayram verzichtet aus Unzufriedenheit über den Kurs ihrer Partei auf eine weitere Kandidatur bei der nächsten Bundestagswahl. Sie habe sich gegen eine Kandidatur entschieden, "unter anderem weil mir immer weniger klar ist, wofür die Partei Bündnis 90/Die Grünen eigentlich steht", schrieb Bayram am Dienstag in einer persönlichen Erklärung. "Insoweit kann ich den Menschen nicht mehr erklären, wofür wir stehen beziehungsweise ob sie uns vertrauen können."

Asean-Gipfel: Myanmar sendet erstmals seit drei Jahren Vertreter

Myanmar wird in dieser Woche zum ersten Mal seit drei Jahren einen Vertreter zu einem Treffen des südostasiatischen Staatenverbunds Asean entsenden. Die in Myanmar regierende Militärjunta schickte einen hochrangigen Vertreter des Außenministeriums zum Gipfel nach Laos, wie eine an dem Treffen beteiligte diplomatische Quelle der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mitteilte. Der Konflikt wird ganz oben auf der Tagesordnung stehen, wenn sich die Staats- und Regierungschefs der Asean-Länder ab Mittwoch in Laos Hauptstadt Vientiane treffen.

Nach Angriffen in Ungarn: Anklage gegen mutmaßliche Linksextremistin Hanna S.

Weil sie an Angriffen auf mutmaßliche Rechtsextremisten in der ungarischen Hauptstadt Budapest beteiligt gewesen sein soll, ist die mutmaßliche Linksextremistin Hanna S. von der Bundesanwaltschaft angeklagt worden. Die Deutsche wird der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verdächtigt, wie die Behörde am Dienstag in Karlsruhe mitteilte. Außerdem würden ihr versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Scharfe Kritik an Orban vor EU-Parlamentsdebatte

Im Europaparlament kündigt sich ein harter Schlagabtausch mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban an. Der Vorsitzende der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU), nannte die ungarische EU-Ratspräsidentschaft am Dienstag einen "Totalausfall". Der Rechtsnationalist habe sich in Europa "völlig isoliert" – unter anderem wegen seiner prorussischen Politik. Aus anderen demokratischen Parteien hieß es, Orban sei ein geistiger "Brandstifter" und seine Regierung korrupt.

Textgröße ändern: