The National Times - Baerbock führt Gespräche mit Libanons Regierung

Baerbock führt Gespräche mit Libanons Regierung


Baerbock führt Gespräche mit Libanons Regierung
Baerbock führt Gespräche mit Libanons Regierung / Foto: © AFP

Mit politischen Gesprächen im Libanon hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ihre Nahost-Reise fortgesetzt. In der Hauptstadt Beirut traf die Ministerin am Mittwochvormittag mit Ministerpräsident Nadschib Mikati zusammen, auch eine Begegnung mit Armeechef Joseph Aoun war geplant. Zudem stand eine Begegnung mit Soldaten der UN-Libanon-Mission Unifil auf Baerbocks Programm. Zuvor hatte Baerbock Israel, das Westjordanland und Ägypten besucht.

Textgröße ändern:

Ziel der Unifil ist es, den Waffenstillstand an der israelisch-libanesischen Grenze zu überwachen. Seit 2006 engagiert sich Deutschland mit Personal und Schiffen bei der UN-Mission - aktuell ist die Fregatte "Baden-Württemberg" vor Ort. Seit Januar 2021 führt Deutschland mit einem Admiral den Marineverband der Unifil. Eines der Ziele ist es, die Durchsetzung des UN-Waffenembargos in den Küstengewässern des Libanons zu überwachen.

Baerbocks Besuch fällt in eine Zeit höchster Anspannung im Libanon. Seit dem Überfall der radikalislamischen Palästinensergruppe Hamas auf Israel am 7. Oktober greift die schiitische Hisbollah-Miliz nahezu täglich vom Südlibanon aus Israel an. Die israelische Armee reagiert darauf mit verstärkten Luftangriffen im Libanon.

Am Dienstag hatte die israelische Armee mit der Tötung des Hisbollah-Kommandeurs Ali Burdschi die zweite gezielte Tötung eines hochrangigen Vertreters einer radikalislamischen Organisation gemeldet. In der Woche zuvor hatte sie den Vizechef der Hamas, Saleh al-Aruri, mit einem Angriff in Beirut getötet. Die libanesische Hisbollah-Miliz wird vom Iran aus gesteuert. Mit der Hamas teilt sie das Ziel, Israel vernichten zu wollen.

Diese Ereignisse lassen ein Übergreifen des Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen auf die weitere Region befürchten - wobei der chronisch instabile Libanon als besonders gefährdet gilt. Baerbocks am Sonntag begonnene diplomatische Mission dient auch dem Ziel, einen solchen Flächenbrand zu verhindern.

US-Außenminister Antony Blinken ist derzeit mit dem gleichen Ziel in der Region unterwegs. Beide riefen Israel bereits zur Mäßigung im Umgang mit dem Libanon auf. Sie wollen einen weiteren Kriegsschauplatz vermeiden.

Mit dem Besuch in Beirut endet Baerbocks Nahost-Reise - ihre vierte seit dem 7. Oktober. Von der libanesischen Hauptstadt aus will sie am Abend zu einer Reise in drei Länder Südostasiens aufbrechen. Erste Station ist die philippinische Hauptstadt Manila; danach sollen Besuche in Malaysia und Singapur folgen.

S.M.Riley--TNT

Empfohlen

Orban will bei Trump-Sieg "mehrere Flaschen Champagner öffnen"

Der ungarische Regierungschef Viktor Orban setzt auf einen Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November. "Wir werden mehrere Flaschen Champagner öffnen, wenn Trump gewählt wird", sagte der Rechtsnationalist am Dienstag im Europaparlament in Straßburg vor Journalisten. Orban verwies auf Trumps Aussage, er werde den Ukraine-Krieg so schnell wie möglich beenden.

SPD-Fraktionschef skeptisch bei AfD-Verbotsinitiative - klare Absage von Union

In der Diskussion um eine parteiübergreifende Initiative für einen AfD-Verbotsantrag haben sich die Fraktionsspitzen von SPD, Union und FDP skeptisch bis ablehnend geäußert. Ob ein Verbotsverfahren zum jetzigen Zeitpunkt "das richtige Instrument" ist, sei innerhalb seiner Fraktion umstritten, sagte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich am Dienstag vor einer Sitzung seiner Fraktion. Der diskutierte Antrag des CDU-Abgeordneten Marco Wanderwitz berge offenbar einige rechtliche und inhaltliche Probleme. Er persönlich halte einen Verbotsantrag aktuell für den falschen Weg, sagte Mützenich.

Großbritannien sanktioniert für Chemieabwehr zuständige Abteilung der russischen Armee

Wegen des Vorwurfs des Einsatzes von Chemiewaffen im Ukraine-Krieg hat Großbritannien die zuständige Einheit der russischen Armee mit Sanktionen belegt. Großbritannien werde nicht "tatenlos zusehen", während der russische Präsident Wladimir Putin "und sein Mafiastaat das Völkerrecht inklusive des Chemiewaffenübereinkommens mit Füßen treten", sagte der britische Außenministerium David Lammy am Dienstag. London wirft Moskau unter anderem den Einsatz von Chlorpikrin vor.

"Ich werde alles geben" - Miersch startet als neuer SPD-Generalsekretär

Der neue SPD-Generalsekretär Matthias Miersch hat seiner Partei vollen Einsatz insbesondere für den Bundestagswahlkampf zugesagt. "Ich werde alles geben", sagte Miersch bei seiner offiziellen Vorstellung in der Parteizentrale am Dienstag. Sein neuer Job sei "eine verdammt große Verantwortung" - dieser wolle er sich "mit voller Kraft und mit vollem Einsatz" stellen. Dem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte Miersch volle Unterstützung zu - er wolle aber kein "Ja-Sager" sein.

Textgröße ändern: