Parlamentswahl mit fast sicherem Ausgang hat in Bangladesch begonnen
In Bangladesch hat am Sonntag die Parlamentswahl
begonnen. Da die größten Oppositionsparteien die Wahl boykottierten, stand der Sieg der Regierungspartei Awami League praktisch bereits im Vorfeld fest - und somit auch eine fünfte Amtszeit von Regierungschefin Sheikh Hasina.
Nach ihrer Stimmabgabe wandte sich die 76-jährige Hasina mit scharfen Worten gegen die Oppositionspartei Bangladesh Nationalist Party (BNP). Diese sei eine "Terrororganisation", sagte Hasina vor Journalisten in der Hauptstadt Dhaka. Sie selbst versuche ihr Bestes, um "sicherzustellen, dass die Demokratie in diesem Land bestehen bleibt".
In den Monaten vor der Wahl waren die Behörden des südasiatischen Landes massiv gegen die Opposition vorgegangen. Nach Angaben der BNP wurden ihre gesamte Führung sowie rund 25.000 weitere Politiker festgenommen. Zehntausende weitere tauchten unter. Zuvor hatte es Großdemonstrationen gegen Hasina gegeben.
Am Wahltag selbst war das Aufgebot an Sicherheitskräften massiv: Rund 175.000 Polizisten und mehr als 515.000 Reservisten waren nach Angaben der Wahlbehörde landesweit eingesetzt. Die Wahllokale sollten um 17.00 Uhr Ortszeit (12.00 MEZ) schließen, mit ersten Ergebnissen wurde gegen Mitternacht gerechnet.
Bangladesch hat in der Regierungszeit der seit 2009 regierenden Hasina zwar ein starkes Wirtschaftswachstum aufgrund der Textilexporte erlebt. Nicht zuletzt wegen der massiven Menschenrechtsverstöße ist Hasina jedoch hochumstritten.
S.Mitchell--TNT