Russische Ehefrauen demonstrieren in Moskau gegen Mobilisierung ihrer Männer
Rund 15 Ehefrauen von Russen, die in der Ukraine kämpfen, haben in Moskau die Rückkehr ihrer Männer von der Front gefordert. Sie legten am Samstag Blumen am Grab des unbekannten Soldaten direkt unter den Mauern des Kremls nieder. Die Polizei schritt nicht ein. Seit Monaten wächst die Wut der Angehörigen von Reservisten, die Präsident Wladimir Putin im September 2022 mobilisiert hat.
"Wir wollen die Aufmerksamkeit der Behörden und der Öffentlichkeit auf unseren Appell lenken", sagte die 47-jährige Maria der Nachrichtenagentur AFP. Ein schriftlicher Appell sei von den Behörden ignoriert worden. Die Mobilisierung sei nicht "fair" gewesen, sagte sie. "Sie sind Zivilisten, keine Soldaten. Unsere Ehemänner können nicht dort bleiben." Maria Semjonowa, eine Rechtsanwaltsgehilfin, forderte die Behörden zu Friedensverhandlungen auf.
Die russischen Staatsmedien haben den Protest der Frauen bisher weitgehend ignoriert, da der Kreml im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im März, bei denen Putin eine weitere Amtszeit anstrebt, ein Bild der nationalen Einheit vermitteln möchte. Nach Angaben Putins wurden 244.000 Russen für den Kampf in der Ukraine mobilisiert, bei einer Gesamtstärke von 617.000 Soldaten.
F.Morgan--TNT