The National Times - Nach Angriffswelle: Rufe nach Waffen mit größerer Reichweite für Kiew werden lauter

Nach Angriffswelle: Rufe nach Waffen mit größerer Reichweite für Kiew werden lauter


Nach Angriffswelle: Rufe nach Waffen mit größerer Reichweite für Kiew werden lauter
Nach Angriffswelle: Rufe nach Waffen mit größerer Reichweite für Kiew werden lauter / Foto: © AFP

Nach der massiven russischen Angriffswelle auf die Ukraine zum Jahreswechsel mehren sich die Rufe nach der Lieferung von Waffen mit größerer Reichweite für Kiew. "Wir sollten auf die jüngsten Angriffe auf die Ukraine in einer Sprache antworten, die Putin versteht", forderte etwa Polens Außenminister Radoslaw Sikorski am Mittwoch im Onlinedienst X, vormals Twitter. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen kritisierte die Bundesregierung dafür, dass sie sich der Lieferung von Waffensystemen mit langer Reichweite an die Ukraine verschließt.

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Sikorski forderte die Verschärfung von Sanktionen und die Bereitstellung von "Raketen mit größerer Reichweite", die es der ukrainischen Regierung "ermöglichen, Abschussanlagen und Kommandozentren auszuschalten".

Polen gehört trotz eines Handelskonflikts zu den größten Unterstützern der Ukraine innerhalb Europas. Bei seinem Antrittsbesuch in Kiew hatte Sikorski an die Europäische Union und die USA appelliert, ihre Wirtschaft und Produktionsmöglichkeiten zu "mobilisieren", um die Ukraine mit Waffen auszustatten.

Russland hatte nach Weihnachten eine der größten Angriffswellen seit Kriegsbeginn gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew und weitere Städte gestartet. Dabei wurden mehr als 40 Menschen getötet.

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj feuerten die russischen Streitkräfte allein seit dem 29. Dezember fast 300 Raketen und mehr als 200 Drohnen auf die Ukraine ab. Selenskyj sprach von "vollkommen vorsätzlichem Terror" durch Russland.

Die Ukraine reagierte über das Wochenende mit Raketenangriffen auf die russische Grenzregion Belgorod, bei denen 25 Menschen getötet wurden. Russland meldete am Mittwoch erneute Angriffe auf die von Moskau annektierte Halbinsel Krim sowie Grenzregionen in Russland. Die russische Luftabwehr teilte mit, sie habe sechs Raketen über Belgorod abgefangen.

In der nördlich von Belgorod gelegenen Region Kursk beschädigte ein Luftangriff Gouverneur Roman Starowojt zufolge Infrastruktur und führte zu Stromausfällen. Der Gouverneur der Stadt Sewastopol auf der Krim erklärte, eine Rakete sei nahe der Stadt abgeschossen worden.

Die Führung in Kiew forderte ihrerseits ihre westlichen Verbündeten auf, die Lieferung von Luftabwehrwaffen, Kampfdrohnen und Waffen mit großer Reichweite zu beschleunigen. Selenskyjs Stabschef Andrij Jermak gab an, die jüngste Angriffswelle mit dem Nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, besprochen zu haben. Beide seien sich einig über "die Bedeutung einer Stärkung der ukrainischen Luftabwehr" gewesen, erklärte Jermak.

In Deutschland wird seit langem die Frage einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew diskutiert. Der CDU-Außenpolitiker Röttgen forderte für das Jahr 2024 einen Politikwechsel der Bundesregierung von der "Halbherzigkeit zur Unterstützung mit dem, was da ist". Ansonsten werde das "Ausbluten", "Zerstören" und "Zermürben" der Ukraine weitergehen, sagte Röttgen.

Europa und die USA müssten Kiew "anders, mehr, wirkungsvoller" unterstützen. Taurus sei "hochwirksam", argumentierte der CDU-Politiker. Taurus-Marschflugkörper haben eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern und würden der ukrainischen Armee damit Angriffe auf Waffendepots und Versorgungslinien auf russischem Staatsgebiet erleichtern.

H.Davies--TNT

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