The National Times - Zahl der Todesopfer nach russischen Angriffen auf Ukraine steigt auf 39

Zahl der Todesopfer nach russischen Angriffen auf Ukraine steigt auf 39


Zahl der Todesopfer nach russischen Angriffen auf Ukraine steigt auf 39
Zahl der Todesopfer nach russischen Angriffen auf Ukraine steigt auf 39 / Foto: © AFP

Nach einem der schwersten russischen Angriffe auf die Ukraine seit Kriegsbeginn hat sich die Zahl der Todesopfer auf mindestens 39 erhöht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb am Samstag in Onlinediensten von einem "Terroranschlag" auf sein Land, bei dem bisher 39 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden seien. Die russischen Behörden meldeten ihrerseits mindestens 14 Tote und mehr als 100 Verletzte durch ukrainische Angriffe auf die russischen Grenzregionen Belgorod und Brjansk.

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Im ganzen Land seien "fast 120 Städte und Dörfer betroffen", erklärte Selenskyj zu den russischen Angriffen vom Freitag. "Die Arbeiten zur Beseitigung der Folgen des gestrigen russischen Angriffs sind noch im Gange."

Allein in der Hauptstadt Kiew starben nach Angaben der Stadtverwaltung 16 Menschen bei den Angriffen. Am Samstag wurden immer noch Leichen aus den Trümmern geborgen. Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte den 1. Januar zu einem Trauertag.

Bei einer der heftigsten russischen Angriffswellen auf die Ukraine seit Kriegsbeginn wurden am Freitag ukrainischen Angaben zufolge unter anderem Schulen, eine Geburtsklinik, Einkaufzentren und Wohnhäuser getroffen. Die russische Armee erklärte in ihrem täglichen Lagebericht, dass sie im Zeitraum vom 23. bis 29. Dezember "50 Gruppenangriffe und einen massiven Angriff" ausgeführt habe. Dabei seien "alle Ziele" getroffen worden.

Nach ukrainischen Behördenangaben richteten sich die Angriffe mit Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern gegen mindestens sechs Regionen des Landes, darunter Charkiw im Nordosten, Lwiw im Westen, Dnipro im Südosten und Odessa im Süden. Getroffen wurden auch wichtige Infrastruktur sowie militärische und zivile Industrieanlagen, wie der Generalstab mitteilte. Demnach setzte Russland 158 Drohnen und Raketen ein. 88 Raketen und 27 Drohnen seien zerstört worden.

Es handele sich um eine "Rekordzahl" von Raketen, sagte Luftwaffen-Sprecher Juri Ignat. Abgesehen von den ersten Kriegstagen im Februar 2022 seien es die bislang "massivsten Angriffe" auf die Ukraine gewesen. Russland versuchte dabei die Luftabwehr über den ukrainischen Großstädten zu überwältigen, indem es eine Welle von Schahed-Kampfdrohnen startete, denen Raketen folgten.

Die russischen Behörden meldeten am Samstag mehrere ukrainische Angriffe auf russische Grenzregionen. Bei einem ukrainischen Angriff auf die russische Stadt Belgorod wurden nach Angaben aus Moskau am Samstag 14 Menschen getötet und 108 weitere verletzt.

Bei den ukrainischen Bombenangriffen in Belgorod seien "zwölf Erwachsene und zwei Kinder getötet" worden, erklärte das russische Katastrophenschutzministerium im Onlinedienst Telegram. Unter den 108 Verletzten seien 15 Kinder. Die Behörden veröffentlichten Bilder von brennenden Autos und Gebäuden mit zerstörten Fensterscheiben.

Kreml-Chef Wladimir Putin sei "über den Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf Wohnviertel in Belgorod informiert worden", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Tass. Die russische Stadt liegt rund 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Auch in der Grenzregion Brjansk wurde ein Kind durch ukrainischen Beschuss getötet, wie der örtliche Gouverneur Alexander Bogomas in Onlinediensten mitteilte.

Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor erklärt, die Luftabwehr habe insgesamt 13 Raketen über der Region abgeschossen. In einer separaten Erklärung gab das Ministerium an, dass in den Grenzregionen Brjansk und Kursk sowie der Hauptstadtregion Moskau und der Region Orjol 32 Drohnen abgefangen und zerstört worden seien.

US-Präsident Joe Biden appellierte unterdessen an den Kongress, im neuen Jahr weitere Ukraine-Hilfen zügig zu bewilligen. "Wenn der Kongress im neuen Jahr nicht dringend handelt, werden wir nicht in der Lage sein, weiterhin die Waffen und die lebenswichtigen Luftabwehrsysteme zu liefern, die die Ukraine zum Schutz ihrer Bevölkerung benötigt", sagte Biden. Der Kongress müsse "handeln und zwar ohne weitere Verzögerung".

Angesichts des Ausmaßes der russischen Angriffe wurden auch in Deutschland Rufe nach Waffenlieferungen für die Ukraine lauter. Der Westen müsse von "passiv auf aktiv" umschalten, forderte der ehemalige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger. Im Falle weiterer Angriffe gegen zivile ukrainische Ziele sollten "am nächsten Tag" Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine geliefert werden. Ebenfalls mehr Militärhilfe für die Ukraine, darunter auch Taurus-Marschflugkörper, forderte die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

F.Hughes--TNT

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