The National Times - Durch Russland-Sanktionen im Ukraine-Krieg bisher 95 Millionen Euro eingefroren

Durch Russland-Sanktionen im Ukraine-Krieg bisher 95 Millionen Euro eingefroren


Durch Russland-Sanktionen im Ukraine-Krieg bisher 95 Millionen Euro eingefroren
Durch Russland-Sanktionen im Ukraine-Krieg bisher 95 Millionen Euro eingefroren

Durch die Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs sind in Deutschland bisher gut 95 Millionen Euro an Geldern eingefroren worden. Dies geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums an den Linken-Abgeordneten Pascal Meiser hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag. Meiser geht allerdings davon aus, dass die bisher eingefrorenen Gelder "nur die Spitze des Eisbergs" sind.

Textgröße ändern:

Die Bundesregierung veröffentlichte damit erstmals eine Summe zu den Sanktionsfolgen in Deutschland. Demnach wurde die Gesamtsumme von 95,5 Millionen Euro von inländischen Kreditinstituten an die Bundesbank gemeldet. Die EU hatte Ende Februar Strafmaßnahmen gegen russische Oligarchen und weitere Menschen aus dem Umfeld von Russlands Präsident Wladimir Putin sowie Firmen und Organisationen beschlossen.

Auf Anfrage erklärte das Bundesfinanzministerium, die Gesamtsumme von 95,5 Millionen Euro enthalte auch eingefrorene Gelder aus der Zeit vor Kriegsbeginn am 24. Februar. Allerdings sei die Summe mit unter 400.000 Euro gering.

Der Bundestagsabgeordnete Meiser hatte auch nach der "Gesamtzahl der Personen, Organisationen und Einrichtungen" gefragt, die durch die Sanktionen betroffen sind, sowie um eine Einzelaufstellung der Sanktionierten mit den jeweils eingefrorenen Summen gebeten. Diese Angaben wollte das Ministerium nicht veröffentlichten.

"Nach sorgfältiger Abwägung ist die Bundesregierung zu der Auffassung gelangt, dass die erbetenen Informationen derart schutzbedürftig sind, dass selbst ein geringfügiges Risiko des Bekanntwerdens mit Blick auf den potenziellen Schaden nicht hingenommen werden kann", schrieb der zuständige Parlamentarische Staatssekretär Florian Toncar (FDP) an Meiser. Auch eine Hinterlegung der Informationen in der Geheimschutzstelle des Bundestags scheide aus.

"Denn durch ein Bekanntwerden der angeforderten Informationen und Auskünfte würde der Erfolg der im europäischen Rahmen beschlossenen Sanktionsmaßnahmen konkret gefährdet", schrieb Toncar. "Insbesondere könnten Betroffene ihre Vermögenswerte ggf. dem Sanktionsreglement entziehen."

Meiser warf der Bundesregierung vor, bei den Informationen zu mauern, "wo sie nur kann". Dabei sei "auch in Krisenzeiten die parlamentarische Kontrolle des Regierungshandelns dringend geboten", sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Der Bundestag brauche insbesondere "Klarheit, warum die Bundesregierung beim Einfrieren und Beschlagnahmen der Vermögen im Vergleich zu Ländern wie Frankreich oder Italien so zögerlich erscheint", sagte der Linken-Politiker. Dabei müsse die Bundesregierung die Frage beantworten, "ob sich die Umsetzung aufgrund unklarer und wechselnder Zuständigkeiten verzögert oder ob sie schlichtweg keine Kenntnis darüber hat, welche der sanktionierten Personen und Institutionen über welche Vermögenswerte verfügt."

V.Bennett--TNT

Empfohlen

Frankreichs Außenminister Barrot spricht mit ukrainischem Amtskollegen über "Siegesplan"

Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot hat bei seinem ersten Besuch in der Ukraine mit seinem ukrainischen Amtskollegen Andrij Sybiga über den "Siegesplan" von Präsident Wolodymyr Selenskyj sowie einen zweiten von dem ukrainischen Präsidenten angestrebten Friedensgipfel gesprochen. Ein Sieg Russlands würde "das Recht des Stärkeren besiegeln und die internationale Ordnung ins Chaos stürzen, weshalb unser Austausch (...) es uns möglich machen muss, den Friedensplan von Präsident Selenskyj voranzutreiben", erklärte Barrot auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Sybiga am Samstag.

Lauterbach: Ein paar Hundert Krankenhäuser werden sterben

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält nach der Verabschiedung der umstrittenen Krankenhausreform eine Schließung von zahlreichen Krankenhäusern sowie eine geringere Anzahl von Krankenkassen für nötig. "Ein paar Hundert Häuser werden sterben. Viele davon in westdeutschen Großstädten", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag" (BamS). "Für diese Krankenhäuser haben wir nicht den medizinischen Bedarf", erklärte er. Schon jetzt stehe jedes dritte Bett leer, außerdem gebe es zu wenig Personal.

Anschlag auf israelische Botschaft in Berlin geplant: Festnahme in Bernau

In Bernau in Brandenburg ist am Samstag ein libyscher Staatsbürger festgenommen worden, der einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin geplant haben soll. Dem Mann wird die Unterstützung einer "terroristischen Vereinigung im Ausland" vorgeworfen, wie ein Sprecher der Generalbundesanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP am Abend mitteilte.

Netanjahu wirft Iran und dessen Verbündeten Attentatsversuch vor

Nach dem Drohnenangriff auf eines seiner Anwesen hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu dem Iran und dessen Verbündeten einen Attentatsversuch vorgeworfen. Das Vorhaben, ihn und seine Frau "zu ermorden", würden der Iran und dessen Verbündete noch "bereuen", erklärte Netanjahu am Samstagabend. Der Iran gab an, dass die Schiiten-Miliz Hisbollah für den Angriff in Caesarea verantwortlich sei.

Textgröße ändern: