Ein Palästinenser bei israelischer Razzia im Westjordanland getötet
Bei einer Razzia der israelischen Armee im Westjordanland ist ein Palästinenser getötet worden. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Donnerstag berichtete, wurden 14 weitere Menschen verletzt, darunter vier durch Schüsse. Das israelische Militär gab an, die Soldaten hätten Wechselstuben ins Visier genommen, denen die Finanzierung militanter Palästinensergruppen wie Hamas und Islamischer Dschihad vorgeworfen werde.
Das israelische Militär sprach von einem "groß angelegten Einsatz zur Beschlagnahmung von Terrorgeldern der Hamas". 21 Menschen seien festgenommen worden. Ein AFP-Reporter in Ramallah beobachtete, wie Palästinenser israelische Soldaten mit Molotowcocktails bewarfen. Die Armee erklärte, ihre Soldaten hätten auf Angreifer geschossen, die Sprengsätze, Molotowcocktails und Steine geworfen und das Feuer auf israelische Sicherheitskräfte eröffnet hätten.
Das Büro des israelischen Verteidigungsministers Joav Gallant teilte mit, bei der Razzia seien "Millionen von Schekeln für die Hamas und den Islamischen Dschihad" beschlagnahmt worden. Laut Wafa belief sich die Summe auf insgesamt zehn Millionen Schekel (rund 2,5 Millionen Euro). Wegen ihrer Aktivitäten würden mehrere der Wechselstuben als terroristische Organisationen eingestuft, erklärte Gallants Büro.
Seit dem bespiellosen Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober haben auch die Spannungen im besetzten Westjordanland deutlich zugenommen. Die israelische Armee hat ihre Einsätze dort verstärkt. Nach palästinensischen Angaben töteten israelische Sicherheitskräfte und Siedler seither 314 Palästinenser im Westjordanland. Sowohl nach israelischen als auch nach palästinensischen Angaben sind unter den Getöteten auch zahlreiche militante Palästinenser.
A.M.Owen--TNT