The National Times - Türkischer Parlamentsausschuss stimmt Nato-Beitritt Schwedens zu

Türkischer Parlamentsausschuss stimmt Nato-Beitritt Schwedens zu


Türkischer Parlamentsausschuss stimmt Nato-Beitritt Schwedens zu
Türkischer Parlamentsausschuss stimmt Nato-Beitritt Schwedens zu / Foto: © AFP/Archiv

Schweden ist der Nato-Mitgliedschaft einen Schritt näher gerückt: Nach monatelangen Verzögerungen hat der außenpolitische Ausschuss des türkischen Parlaments dem Beitritt Schwedens zur transatlantischen Verteidigungsallianz am Dienstag zugestimmt. Damit machte der Ausschuss den Weg frei für eine Parlamentsabstimmung. Diese dürfte nicht lange auf sich warten lassen, ein Datum wurde jedoch zunächst nicht genannt. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und Schwedens Außenminister Tobias Billström begrüßten die Entscheidung.

Textgröße ändern:

Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte das traditionell blockfreie Schweden bereits im Mai vergangenen Jahres gemeinsam mit dem Nachbarland Finnland die Nato-Mitgliedschaft beantragt. Finnland trat dem Militärbündnis im April bei, Schweden wartet noch immer auf die Zustimmung der Mitgliedsländer Türkei und Ungarn.

Nato-Generalsekretär Stoltenberg erklärte am Dienstag, er "zähle" nun darauf, dass die Türkei und Ungarn die Ratifizierung des schwedischen Nato-Beitritts "so rasch wie möglich" abschließen. Schwedens Beitritt werde die Verteidigungsallianz "stärken". "Wir freuen uns darauf, Mitglied der Nato zu werden", erklärte der schwedische Außenminister Billström.

Die Türkei hatte ihr langes Zögern unter anderem mit einem angeblich zu laxen Umgang der schwedischen Behörden mit mutmaßlichen PKK-Mitgliedern in Schweden begründet. Schweden sicherte daraufhin unter anderem ein härteres Vorgehen gegen die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu. Erst im Juli erklärte sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schließlich bereit, sein Veto aufzugeben.

Anfang Dezember machte Erdogan dann die Ratifizierung des Nato-Beitritts Schwedens durch sein Land von der Bewilligung einer Lieferung von F-16-Kampfjets durch die USA abhängig. Wenn Washington "gleichzeitig und solidarisch" seinen Beitrag leiste, werde das Parlament in Ankara das Gleiche tun, sagte Erdogan. Zudem forderte er eine Aufhebung der gegen Ankara verhängten Waffenembargos durch die Nato-Verbündeten.

Die US-Regierung ist grundsätzlich offen für den Verkauf von F-16-Kampfjets an die Türkei. Teile des US-Kongresses sind jedoch besorgt wegen der Menschenrechtslage in der Türkei und der Spannungen zwischen dem Land und Griechenland. Die anti-israelische Rhetorik Erdogans nach dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen weckte in Washington zusätzliche Bedenken.

Der türkische Präsident hatte Israel "Kriegsverbrechen" vorgeworfen. In der radikalislamischen Hamas hingegen sehe er keine Terrororganisation, sondern eine "Gruppe von Befreiern", die ihr Land verteidige.

M.Wilson--TNT

Empfohlen

Nordkorea will Grenze zum Süden "dauerhaft" abriegeln und kappt Verkehrswege

Nordkorea will nach eigenen Angaben die Verteidigung der Grenze zu Südkorea verstärken und die Verkehrsverbindungen in das Nachbarland kappen. Die südliche Grenze solle "dauerhaft abgeriegelt und blockiert" werden, teilte das nordkoreanische Militär am Mittwoch mit. Geplant sei, die Straßen und Bahnstrecken, die von Nord- nach Südkorea führen, "vollständig zu kappen und die betreffenden Gebiete auf unserer Seite mit starken Verteidigungsstrukturen zu befestigen".

UN-Flüchtlingshilfswerk zeichnet brasilianische Nonne Milesi mit Nansen-Preis aus

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat die brasilianische Nonne Rosita Milesi mit dem Nansen-Flüchtlingspreis ausgezeichnet. Die 79-Jährige habe in über vier Jahrzehnten tausenden Menschen dabei geholfen, in Brasilien Zugang zu rechtlichen Dokumenten, Wohnraum, Nahrungsmitteln, Gesundheitsversorgung, Sprachkursen und zum Arbeitsmarkt zu erhalten, erklärte das UNHCR am Mittwoch.

Scholz fürchtet abnehmende politische Stabilität in Deutschland

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fürchtet für die kommenden Jahre eine Phase abnehmender politischer Stabilität in Deutschland. Er habe "manchmal Zahnschmerzen bei dem Gefühl, wie das wohl die nächsten zehn, 20 Jahre sein wird", sagte Scholz in einem RTL-Interview, das am Dienstagabend ausgestrahlt werden soll. Die Bildung stabiler Regierungsmehrheiten im Bundestag werde schwieriger werden, sagte Scholz voraus.

CDU-Politiker Throm verlangt Einreisesperre für Klimaaktivistin Greta Thunberg

Nach der Verbotsverfügung für ein pro-palästinensisches Protestcamp in Dortmund wegen eines angekündigten Besuchs der schwedischen Klimaktivistin Greta Thunberg hat der CDU-Innenexperte Alexander Throm eine Einreisesperre für die 21-Jährige gefordert. "Für Judenhasser wie Greta Thunberg ist kein Platz in Deutschland", sagte der innenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion der "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe).

Textgröße ändern: