The National Times - Russische Kommunisten nominieren Politveteran Charitonow für Präsidentenwahl

Russische Kommunisten nominieren Politveteran Charitonow für Präsidentenwahl


Russische Kommunisten nominieren Politveteran Charitonow für Präsidentenwahl
Russische Kommunisten nominieren Politveteran Charitonow für Präsidentenwahl / Foto: © AFP

Die Kommunistische Partei Russlands hat den Politik-Veteran Nikolai Charitonow zu ihrem Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im März ernannt. Die Kandidatur des 75-jährigen Charitonow sei am Samstag bei einer Parteiversammlung nahe Moskau "in einer geheimen Abstimmung von der überwältigenden Mehrheit der Teilnehmer unterstützt worden", erklärte der Sekretär des Zentralkomitees der Kommunisten, Alexander Juschtschenko, nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax.

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Charitonow, der sich bereits 2004 um die Präsidentschaft beworben hatte, ist aber faktisch chancenlos gegen den amtierenden Präsidenten Wladimir Putin. Putin bewirbt sich bei der Wahl um sein insgesamt sechstes Mandat. Seine Wiederwahl gilt als Formalität, Putins Amtszeit würde somit bis 2030 verlängert.

Theoretisch sind die russischen Kommunisten eine Oppositionspartei, in der Praxis unterstützen sie die Politik des Kremls. Der nun zum Kandidaten gekürte Charitonow sagte vor Journalisten mit Blick auf den Konflikt in der Ukraine, die Aufgabe seiner Partei sei es, "das Volk im Wahlkampf zu festigen", damit es "an allen Fronten einen Sieg" gebe. Sein Programm trage den Namen "Sieg", sagte er.

Charitonow hatte bei seiner ersten Kandidatur im Jahr 2004 knapp 14 Prozent der Stimmen erhalten. Er ist bereits seit 1993 Mitglied der russischen Staatsduma, seit 2008 gehört er den Kommunisten an. Nach Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 wurde er mit Sanktionen der EU, der USA und Kanadas belegt.

Erstmals seit 20 Jahren ist der Kandidat der Kommunisten bei der Präsidentschaftswahl nicht mehr der 79-jährige Parteichef Gennadi Sjuganow, der die Partei seit 1993 führt.

Zu der für die Tage vom 15. bis 17. März kommenden Jahres angesetzten Wahl wurden bereits mehrere Kandidaten zugelassen, die Putin nahestehen - darunter der frühere Vizechef der Duma, Sergej Baburin. Der Gründer der liberalen Oppositionspartei Jabloko, Grigori Jawlinski, erklärte hingegen am Samstag im Videoportal Youtube, dass seine Partei keinen Kandidaten aufstellen werde.

A.Davey--TNT

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