The National Times - Abstimmung im UN-Sicherheitsrat zu Krieg zwischen Israel und Hamas verschoben

Abstimmung im UN-Sicherheitsrat zu Krieg zwischen Israel und Hamas verschoben


Abstimmung im UN-Sicherheitsrat zu Krieg zwischen Israel und Hamas verschoben
Abstimmung im UN-Sicherheitsrat zu Krieg zwischen Israel und Hamas verschoben / Foto: © AFP

Der UN-Sicherheitsrat hat nach übereinstimmenden Angaben aus Diplomatenkreisen eine für Donnerstag geplante Abstimmung über einen Resolutionstext zum Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas verschoben. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen erfuhr, wurde die Abstimmung auf Freitag verschoben - obwohl die USA sich bereit erklärten, die letzte Version des Textes zu unterstützen. Ziel der von den Vereinigten Arabischen Emiraten eingebrachten Resolution war ursprünglich ein Aufruf für eine Feuerpause im Gazastreifen.

Textgröße ändern:

In den vergangenen Tage geplante Abstimmungen über einen Resolutionstext waren immer wieder verschoben worden, weil sich die Mitglieder des Sicherheitsrats über den Wortlaut stritten. Mit den Beratungen am Donnerstag sollte erreicht werden, dass die USA - einer der wichtigsten Verbündeten Israels - die geplante Resolution nicht mit einem Veto blockieren.

Im aktuellen Entwurf werden nach AFP-Informationen "dringende Schritte" zu einem "sicheren und ungehinderten" Zugang für humanitäre Hilfe im Gazastreifen gefordert. Eine Aufforderung zur sofortigen Einstellung der Kampfhandlungen enthält der Text nicht. Der ursprünglich vorgelegte Resolutionsentwurf hatte eine "dringende und dauerhafte Einstellung der Kämpfe" gefordert.

"Wenn die Resolution so vorgelegt wird, wie sie ist, dann können wir sie unterstützen", sagte US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield vor Journalisten. Vorwürfe hinsichtlich einer Abschwächung des Textes wies sie zurück: Der Entwurf sei "eine sehr starke Resolution, die von der arabischen Gruppe voll unterstützt wird", sagte die Diplomatin.

Wie aus dem AFP vorliegenden Entwurf hervorgeht, wurde die von den Emiraten eingebrachte Resolution in mehreren Schlüsselbereichen geändert, um einen Kompromiss zu erzielen. In der vorliegenden Version heißt es nun, "die Nutzung aller Routen in und durch den gesamten Gazastreifen, einschließlich der Grenzübergänge, für die Bereitstellung humanitärer Hilfe zu ermöglichen und zu erleichtern".

Am 8. Dezember war die Verabschiedung einer UN-Resolution für eine "sofortige humanitäre Waffenruhe" am Veto der USA gescheitert. Die USA hatten ihre Ablehnung damit begründet, dass eine Waffenruhe der Hamas in die Karten spielen würde. Israel will die radikalislamische Palästinenserorganisation zerstören.

Am 7. Oktober waren hunderte Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas in israelische Orte eingedrungen und hatten dort Gräueltaten an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden rund 1140 Menschen getötet und etwa 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion bombardiert die israelische Armee seither Ziele im Gazastreifen und startete eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mindestens 20.000 Menschen getötet.

R.Hawkins--TNT

Empfohlen

SPD und Grüne sehen Gruppenantrag zu AfD-Verbotsverfahren kritisch

SPD und Grüne sehen den geplanten Antrag einer Gruppe um den CDU-Abgeordneten Marco Wanderwitz für ein AfD-Verbotsverfahren kritisch. Zwar sei die Debatte darüber berechtigt, doch "ein Verfahren muss auf Grundlage valider Fakten durchgeführt werden", sagte Grünen-Parlamentsgeschäftsführerin Irene Mihalic. Sie sprach sich dafür aus, zunächst vorliegende Beweise zusammenzutragen und zu prüfen, bevor der Bundestag über ein Verbotsverfahren entscheide.

Aufarbeitung von Corona-Pandemie durch Bundestag offensichtlich vom Tisch

Eine Aufarbeitung der staatlichen Corona-Politik durch den Bundestag ist offensichtlich vom Tisch. "Es wird keine zusätzliche Aufarbeitung der Corona-Pandemie in dieser Legislaturperiode geben", sagte SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast am Mittwoch in Berlin. Hintergrund sind unterschiedliche Auffassungen vor allem von SPD und FDP über die Ausgestaltung dieses Vorhabens.

Steuerzahlerbund legt Schwarzbuch vor - Aufruf zu Bürokratie-Abbau

Bei der Vorlage seines jährlichen Schwarzbuchs zur Verschwendung öffentlicher Gelder hat der Bund der Steuerzahler zu einem durchgreifenden Abbau von Bürokratie aufgerufen. "Haben Sie den Mut, Strukturen zu überdenken, auf Unsinniges zu verzichten und Bürokratie stetig und dauerhaft abzubauen", appellierte Verbandspräsident Reiner Holznagel am Mittwoch an die Verantwortlichen in der Politik. Er beklagte, dass die Bürokratie "oft nur fragwürdigen Nutzen hat oder sogar wirtschaftlichen Schaden verursacht". Jahr für Jahr würden hier Milliarden Euro versickern.

Japans neuer Regierungschef Ishiba macht Weg für Neuwahlen frei

Japans neuer Regierungschef Shigeru Ishiba hat wenige Tage nach seinem Amtsantritt wie erwartet eine der beiden Parlamentskammern aufgelöst und somit den Weg für Neuwahlen freigemacht. Der Vorsitzende des japanischen Unterhauses kündigte die Auflösung am Mittwoch an, die Neuwahlen sollen am 27. Oktober stattfinden. Ishiba beabsichtigt, mit der Wahl seine Stellung zu stärken und somit Rückendeckung für sein angekündigtes Reformprogramm zu erhalten.

Textgröße ändern: