Netanjahu: Kein Waffenstillstand im Gazastreifen vor "Eliminierung" der Hamas
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einen Waffenstillstand für den Gazastreifen vor der "Eliminierung" der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ausgeschlossen. "Wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis wir alle Ziele erreicht haben, die wir uns gesetzt haben", erklärte Netanjahu am Mittwoch. Dies seien "die Eliminierung der Hamas, die Freilassung unserer Geiseln und das Ende der Bedrohung durch den Gazastreifen".
Netanjahu erklärte, israelische Streitkräfte würden Hamas-Angehörige "überall" im Gazastreifen angreifen. "Jeder, der glaubt, wir würden aufhören, hat keinen Bezug zur Realität", fügte Netanjahu hinzu. "Wir greifen die Hamas mit Feuer an - ein Inferno", fuhr er fort. "Wir greifen auch ihre Komplizen nah und fern an."
Die Äußerungen des israelischen Regierungschefs erfolgten, nachdem Hamas-Chef Ismail Hanija am Mittwoch nach Ägypten gereist war, um Gespräche über eine neue mögliche Feuerpause zu führen. Ägypten gilt als ein wichtiger Vermittler zwischen Israel und den Palästinensern.
Auf internationaler Ebene wurde für Mittwoch zudem mit einer Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über eine Resolution mit dem Aufruf zu einer Feuerpause gerechnet. Die geplante Abstimmung war bereits zwei Mal vertagt worden, weil sich die Mitglieder über den Wortlaut stritten.
Im vergangenen Monat hatten Israel und die Hamas nach langwierigen, von Katar, Ägypten und den USA vermittelten Verhandlungen eine Vereinbarung getroffen, die eine Feuerpause sowie die Freilassung israelischer Geiseln und palästinensischer Gefangener vorsah. Im Zuge der Vereinbarung kamen 105 Geiseln und 240 in Israel inhaftierte Palästinenser frei. Am 1. Dezember lief die Feuerpause nach einer Woche aus.
Am 7. Oktober waren hunderte bewaffnete Hamas-Kämpfer aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet vorgedrungen und hatten den schlimmsten Angriff auf Israel in der Geschichte des Landes verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden rund 1140 Menschen getötet und etwa 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel kündigte daraufhin die Vernichtung der Hamas an und begann mit der Bombardierung des Gazastreifens.
T.Bennett--TNT