Al-Ahli-Arab-Krankenhaus in Gaza stellt laut Klinikleiter seinen Betrieb ein
Eines der letzten funktionierenden Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens hat nach Angaben seines Leiters am Dienstag seinen Betrieb eingestellt. Das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus in der Stadt Gaza könne nach seiner Erstürmung durch die israelische Armee "weder Patienten noch Verletzte aufnehmen", sagte Klinikleiter Fadel Naim der Nachrichtenagentur AFP. Die israelische Armee habe mehrere Ärzte, Krankenschwestern und Verletzte festgenommen und einen Teil des Klinikkomplexes zerstört. sagte Naim.
Das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus war bereits am 17. Oktober durch eine Explosion auf seinem Parkplatz beschädigt worden. Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas machte damals Israel verantwortlich und sprach von mehr als 400 Todesopfern. Israel sprach dagegen von einer Explosion durch eine fehlgeleitete Rakete des mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad.
Bei ihren Angriffen auf den Gazastreifen nimmt die israelische Armee auch Krankenhäuser ins Visier. Israel wirft der Hamas vor, dort militärische Infrastruktur eingerichtet zu haben und Zivilisten als "menschliche Schutzschilde" zu missbrauchen. Die Hamas weist die Vorwürfe zurück.
Die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen waren durch einen beispiellosen Großangriff der Hamas am 7. Oktober ausgelöst worden. Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Palästinenserorganisation waren in israelische Städte und Dörfer eingedrungen und hatten dort Gräueltaten an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Als Reaktion begann Israel Ziele im Gazastreifen anzugreifen und startete eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 19.660 Menschen getötet.
V.Allen--TNT