Bundesregierung prüft auf US-Anfrage Marine-Einsatz im Roten Meer
Angesichts der zunehmenden Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer prüft die Bundesregierung einen Einsatz der Bundeswehr. Die US-Regierung habe "vor einigen Tagen" angefragt, ob die Bundesmarine zu einem Unterstützungseinsatz im Roten Meer in der Lage wäre, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Die Anfrage sei allerdings noch nicht "konkret mit Forderungen hinterlegt" gewesen, sagte er. Sie werde nun innerhalb der Bundesregierung geprüft.
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hat die mit Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen schon mehrfach Schiffe im Roten Meer angegriffen - am Freitag geriet auch ein Containerschiff der deutschen Reederei Hapag-Lloyd unter Beschuss. Ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums sagte, der Frachter sei von einem Geschoss getroffen worden, das aus einer von der Huthi-Miliz kontrollierten Region im Jemen abgefeuert wurde.
Das Auswärtige Amt verurteilte diesen und andere Angriffe auf die Schifffahrt scharf. Zwar lägen aktuell noch keine eigenen Erkenntnisse über den Angriff vor, sagte eine Außenamtssprecherin in Berlin. "Insgesamt aber kann ich sagen, dass die Bundesregierung den Angriff auf dieses Schiff genauso wie die täglich erfolgenden jüngsten Angriffe auf zivile Handelsschiffe im Roten Meer und in der Meerenge Bab al Madab verurteilt." Sie seien "völlig inakzeptabel, und sie stellen einen massiven Eingriff in die Sicherheit der internationalen Seeschifffahrt dar".
A.M.James--TNT