The National Times - Anklage gegen zwei mutmaßliche Hisbollah-Mitglieder aus Norddeutschland

Anklage gegen zwei mutmaßliche Hisbollah-Mitglieder aus Norddeutschland


Anklage gegen zwei mutmaßliche Hisbollah-Mitglieder aus Norddeutschland
Anklage gegen zwei mutmaßliche Hisbollah-Mitglieder aus Norddeutschland / Foto: © AFP/Archiv

Sieben Monate nach der Festnahme von zwei mutmaßlichen Mitgliedern der radikalislamischen Hisbollah-Miliz in Norddeutschland hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen die beiden Männer erhoben. Sie wirft dem Libanesen Hassan M. und der Deutschlibanesen Abdul-Latif W. laut einer Mitteilung vom Freitag die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor. Beide sind demnach lange bei der Hisbollah - M. seit mehr als 30 Jahren, W. seit 2004.

Textgröße ändern:

W. soll seit 2016 in Abstimmung mit Hisbollah-Führungskadern libanesische Vereine in Norddeutschland in organisatorischen und ideologischen Fragen betreut haben. Dabei habe er dafür gesorgt, dass der Hisbollah nahestehende Prediger aus dem Libanon auftreten konnten, erklärte die Bundesanwaltschaft.

M. habe darüber hinaus Treffen von Angehörigen libanesischer Vereine in Deutschland organisiert, um deren Zusammenarbeit nach den Vorstellungen der Hisbollah zu stärken. Auch selbst sei er regelmäßig als Prediger aufgetreten, etwa in einem im Jahr 2022 verbotenen Verein in Bremen.

In dieser Al-Mustafa-Gemeinschaft soll wiederum W. seit 2009 Mitglied und später Vorsitzender gewesen sein. Für die Hisbollah sei er als Auslandsfunktionär und Angehöriger einer militärischen Eliteeinheit tätig gewesen, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit.

Zum Jahreswechsel 2015/2016 soll er kämpfende Einheiten in Syrien besucht haben, um deren Kampfeswillen zu stärken. Auch er habe Auftritte von Predigern organisiert, die der Hisbollah nahestanden.

M. und W. wurden im Mai in Norddeutschland festgenommen, beide sitzen in Untersuchungshaft. Über die Zulassung der Anklage gegen sie und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheidet nun das Oberlandesgericht Hamburg.

D.Cook--TNT

Empfohlen

Tory-Vorsitz: Kandidaten vom rechten Rand gewinnen parteiinterne Abstimmung

Im Rennen um die Nachfolge von Rishi Sunak an der Spitze der britischen Konservativen haben sich zwei Kandidaten vom rechten Rand für die letzte Wahlrunde qualifiziert. Die als Favoritin gehandelte Kemi Badenoch lag bei der Abstimmung am Mittwoch mit 42 Stimmen knapp vorn, für den Gegenkandidaten Robert Jenrick stimmten 41 Tory-Abgeordnete. Der ehemalige Außenminister James Cleverly, der dem Mitte-Rechts-Lager zugeordnet wird, konnte sich mit 37 Stimmen hingegen nicht für die Stichwahl qualifizieren.

Mindestens vier Palästinenser bei israelischem Armee-Einsatz im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Armee-Einsatz im Westjordanland sind am Mittwoch nach palästinensischen Angaben mindestens vier Palästinenser getötet worden. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden "vier von der Besatzung in Nablus erschossene Märtyrer" im Alter von 31 bis 43 Jahren ins Regierungskrankenhaus Rafidia gebracht worden. Der palästinensische Rote Halbmond meldete ebenfalls den Tod von vier Palästinensern. Israelische Sicherheitsbehörden teilten mit, dass "fünf Terroristen" getötet worden seien.

Wagenknecht wirft AfD in TV-Duell mit Weidel fehlende Abgrenzung zu Höcke vor

Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht hat der AfD und ihrer Co-Chefin Alice Weidel bei einem gemeinsamen Auftritt in einer TV-Sendung eine unzureichende Abgrenzung zum umstrittenen thüringischen AfD-Vorsitzenden Björn Höcke vorgeworfen. Der Rechtsaußen-Flügel der AfD unter Höcke sei in den vergangenen Jahren "immer stärker und immer mächtiger geworden", sagte Wagenknecht am Mittwochabend im Sender "Welt". Sie fügte in Richtung Weidel hinzu: "Ich halte für ein Problem, dass Sie irgendwann aufgehört haben, diese Leute zu bekämpfen, sondern sich mit ihnen arrangiert haben."

Selenskyj reist auch nach Frankreich, Großbritannien und Italien

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht in dieser Woche neben Deutschland auch Frankreich, Großbritannien und Italien für Gespräche über den russischen Angriffskrieg gegen sein Land. Am Donnerstag werde Selenskyj um 15.00 Uhr von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu einem "bilateralen Treffen" empfangen, hieß es am Mittwoch aus Paris.

Textgröße ändern: