Transparenz beim Frühstück: EU-Parlament für mehr Infos auf Honig und Marmelade
Auf Lebensmitteln wie Honig und Marmelade müssen Hersteller künftig genauere Angaben zum Ursprungsland machen. Die Abgeordneten im Europaparlament stimmten am Dienstag in Straßburg mit großer Mehrheit dafür, die sogenannten Frühstücksrichtlinien zu verschärfen. Auf Marmeladen und Fruchtsäften müsste demnach künftig stehen, in welchem Land die verarbeiteten Früchte angebaut wurden.
Honig dürfte dann nicht mehr wie bisweilen üblich als "Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern" gekennzeichnet werden. Das Etikett soll stattdessen eine Liste der Länder enthalten, aus denen der Honig stammt. Um Betrug zu vermeiden, sollen Hersteller regelmäßig kontrolliert werden.
Ziel müsse es sein, dass Verbraucherinnen und Verbraucher "die volle Kontrolle darüber haben, was sie eigentlich kaufen", erklärte der SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken. Einen großen Anteil des Honigs importiert die EU derzeit aus China, auf den Etiketten ist das allerdings häufig nicht angegeben.
"Derart schwammige und irreführende Ursprungskennzeichnungen, wie sie bislang die Regel waren, grenzen an einen Betrug am Verbraucher", kommentierte der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber. Die neuen Vorschriften dürften sich aber nicht zum "bürokratischen Alptraum für Imker und Marmeladenhersteller" entwickeln, fügte Ferber hinzu.
Die Abgeordneten stimmten mit 522 Stimmen für die Änderungen, bei 13 Gegenstimmen und 65 Enthaltungen. Die Pläne gehen nun in die Verhandlungen mit den Mitgliedsländern.
R.Evans--TNT