Argentiniens neuer Präsident Milei wird ins Amt eingeführt
Der umstrittene neue Präsident Argentiniens, Javier Milei, wird am Sonntag ins Amt eingeführt. Der rechtspopulistische, ultra-liberale Polit-Neuling will das südamerikanische Land, das in einer schweren Wirtschaftskrise steckt, radikal umbauen: Im Wahlkampf hatte er wegen der extrem hohen Inflation unter anderem angekündigt, er werde die Zentralbank abschaffen und den Dollar als Landeswährung einführen. Milei wird oft mit Ex-US-Präsident Donald Trump unter anderem wegen seiner Anti-System-Rhetorik und seines oft aggressiven Tons verglichen.
Der 53-jährige Ökonom hatte sich bei der Stichwahl im November mit 55,6 Prozent gegen seinen Rivalen, Wirtschaftsminister Sergio Massa, durchgesetzt. Im Wahlkampf war er häufig mit einer Kettensäge aufgetreten und hatte nicht nur mit seinen radikalen Wirtschafts- und Finanzplänen für Aufsehen gesorgt. Er sprach sich auch gegen Abtreibungen und Sexualkundeunterricht sowie für die Freigabe des Organhandels aus und leugnete den menschengemachten Klimawandel. Proteste löste er zudem aus, weil er die Verbrechen der rechtsgerichteten argentinischen Militärdiktatur herunterspielte. Im Parlament wird er zur Umsetzung seiner Politik allerdings auf andere Parteien angewiesen sein.
J.Sharp--TNT