The National Times - UN-Sicherheitsrat hebt jahrzehntealtes Waffenembargo gegen Somalia auf

UN-Sicherheitsrat hebt jahrzehntealtes Waffenembargo gegen Somalia auf


UN-Sicherheitsrat hebt jahrzehntealtes Waffenembargo gegen Somalia auf
UN-Sicherheitsrat hebt jahrzehntealtes Waffenembargo gegen Somalia auf / Foto: © AFP/Archiv

Der UN-Sicherheitsrat hat ein jahrzehntealtes Waffenembargo gegen die Armee in Somalia vollständig aufgehoben. Mit einer einstimmig verabschiedeten Resolution beendete das UN-Gremium am Freitag die letzten Rüstungslieferbeschränkungen für die Armee in dem ostafrikanischen Land. Somalias Präsident Hassan Sheikh Mohamud begrüßte das Ende des Embargos.

Textgröße ändern:

Von nun an stehe es dem Land frei, "jede Art von Waffe" zu kaufe, die es wolle, erklärte der Staatschef am späten Freitagabend. "Waffen in den Händen der Regierung stellen keine Bedrohung für unser Volk und die Welt dar", betonte er.

Das Waffenembargo gegen Somalia war 1992 verhängt worden, wurde für die Regierungsstreitkräfte aber bereits weitgehend gelockert. Bislang musste aber ein UN-Ausschuss über Waffenlieferungen an die somalische Armee informiert werden. Das Gremium konnte gegen die Lieferung bestimmter schwerer Waffen Einspruch erheben.

Die jetzige Entscheidung des UN-Sicherheitsrats komme zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt, da Somalia versuche, die islamistische Shebab-Miliz gewaltsam aus dem Land zu verdrängen, erklärte der Nationale Sicherheits- und Geheimdienst. "Sie kommt zu einer Zeit, in wir uns bemühen, eine Armee zu bilden, die in der Lage ist, die allgemeine Sicherheitsverantwortung des Landes zu übernehmen", hieß es weiter.

Ähnlich äußerte sich Somalias UN-Botschafter Abukar Dahir Osman. "Die Aufhebung des Waffenembargos versetzt uns in die Lage, Sicherheitsbedrohungen zu begegnen, darunter diejenigen durch Shebab", erklärte er. Nach der Weichenstellung des UN-Sicherheitsrats könne die Armee ausreichend ausgerüstet werden, "um unsere Bürger und unsere Nation angemessen zu schützen".

Nach der Aufhebung des Waffenembargos verabschiedete der UN-Sicherheitsrat eine zweite Resolution, mit der das Rüstungslieferverbot gegen die islamistische Shebab-Miliz und "andere Akteure, die den Frieden und die Sicherheit in Somalia untergraben wollen", sofort wieder in Kraft gesetzt wurde.

Die somalische Armee führt eine Offensive gegen die Shebab-Miliz. Nach bedeutenden Erfolgen geriet die Offensive allerdings vor einigen Monaten ins Stocken. Dies nährte Zweifeld daran, dass die Regierung in Mogadischu den seit 16 Jahren währenden Aufstand der mit dem Extremistennetzwerk Al-Kaida verbündeten Shebab-Miliz beenden kann.

E.Cox--TNT

Empfohlen

Matriarchin des Kennedy-Clans im Alter von 96 Jahren gestorben

Die Matriarchin des Kennedy-Clans in den USA, Ethel Kennedy, ist am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben. Die Witwe des 1968 ermordeten Justizministers Robert F. Kennedy starb an den Folgen eines Schlaganfalls, wie ihre Familie mitteilte. "Mit Liebe in unseren Herzen geben wir den Tod unserer phantastischen Großmutter, Ethel Kennedy, bekannt", teilte ihr Enkel Joe Kennedy III im Onlinedienst X mit. In der vergangenen Woche habe sie einen Schlaganfall erlitten; an den Folgen sei sie nun gestorben.

UN-Truppe im Libanon wirft Israel Beschuss von Basis vor - Kritik aus Europa

Inmitten der Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon ist die UN-Friedensmission Unifil eigenen Angaben zufolge von der israelischen Armee beschossen worden. Dabei seien am Donnerstag zwei Blauhelmsoldaten verletzt worden, teilte die Friedenstruppe mit. Aus an der Mission beteiligten europäischen Ländern kam nach dem Vorfall scharfe Kritik an Israel. Die USA zeigten sich "tief besorgt".

Französische Regierung will Defizit um 60 Milliarden Euro senken

Die französische Regierung will das Haushaltsdefizit im kommenden Jahr um 60 Milliarden Euro reduzieren. Dazu setzt sie auf höhere Steuereinnahmen und reduzierte Ausgaben, wie aus dem am Donnerstagabend vorgelegten Haushaltsentwurf hervorgeht. Die Steuererhöhungen sollen in erster Linie große Unternehmen treffen, auch sind Personalreduzierungen im öffentlichen Dienst geplant.

Russland greift Patriot-System in Ukraine an - Kiew: Keine schweren Schäden

Die russische Armee hat in der Ukraine Abschussvorrichtungen des US-Luftabwehrsystems Patriot beschossen, dabei nach ukrainischen Angaben jedoch keine schweren Schäden angerichtet. Durch den Angriff seien lediglich "einige Teile der Ausrüstung beschädigt", diese aber "nicht zerstört" worden, teilte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ignat, am Donnerstag mit. Die betroffene Patriot-Einheit befinde sich weiterhin im Einsatz.

Textgröße ändern: