The National Times - Anklage: Mithäftling stach 22 Mal auf George Floyds Mörder Derek Chauvin ein

Anklage: Mithäftling stach 22 Mal auf George Floyds Mörder Derek Chauvin ein


Anklage: Mithäftling stach 22 Mal auf George Floyds Mörder Derek Chauvin ein
Anklage: Mithäftling stach 22 Mal auf George Floyds Mörder Derek Chauvin ein / Foto: © Hennepin County Jail/AFP/Archiv

Nach einem Messerangriff auf den wegen des Todes des Afroamerikaners George Floyd verurteilten US-Polizisten Derek Chauvin ist gegen den beschuldigten Mithäftling ein Strafverfahren wegen versuchten Mordes eingeleitet worden. Der 52-Jährige habe 22 Mal auf sein Opfer eingestochen, erklärte die Staatsanwaltschaft in Tucson am Freitag. Er habe den Gefängnisaufsehern gesagt, dass er Chauvin getötet hätte, wenn diese nicht so schnell eingeschritten wären.

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Chauvins Mithäftling hatte den 47 Jahre alten Ex-Polizisten vergangene Woche am sogenannten Black Friday angegriffen. Laut Anklageschrift wollte er damit nach eigener Aussage an die Bewegung Black Lives Matter erinnern, die sich gegen die in den USA verbreitete Polizeigewalt gegen Schwarze richtet.

Dem 52-Jährigen drohen in dem Fall 20 zusätzliche Jahre Haft wegen Mordversuchs. Er soll außerdem mehr als 20 Mal auf einen anderen Mithäftling eingestochen haben.

Die Staatsanwaltschaft nannte in ihrer Mitteilung nicht Chauvins Namen. Eine offizielle Quelle bestätigte der Nachrichtenagentur AFP jedoch, dass es sich bei dem Opfer des genannten Messerangriffs um den ehemaligen Polizisten aus Minneapolis handele. Zu Chauvins Zustand nach dem Angriff wurden keine Angaben gemacht.

Im Mai 2020 hatte der weiße Polizist Chauvin dem wegen eines mutmaßlich gefälschten 20-Dollar-Scheins festgenommenen Schwarzen George Floyd in Minneapolis rund neuneinhalb Minuten lang sein Knie in den Nacken gedrückt, obwohl dieser wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. Der 46-jährige Afroamerikaner starb in der Folge.

Floyds Klage "I can't breathe" - "Ich kann nicht atmen" oder "Ich bekomme keine Luft" - ging um die Welt und wurde zu einem Slogan der Anti-Rassismus-Bewegung Black Lives Matter. Der Fall löste in den USA und vielen anderen Ländern Massenproteste gegen Rassismus und Polizeigewalt aus.

Chauvin wurde im Juni 2021 wegen Mordes zweiten Grades - im deutschen Recht entspricht das in etwa einem Totschlag in einem schweren Fall - zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Einige Tage vor dem Messerangriff auf Chauvin hatte der Oberste Gerichtshof der USA einen Berufungsantrag Chauvins gegen seine Verurteilung zurückgewiesen.

S.M.Riley--TNT

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