The National Times - Nahost-Konflikt: Beteiligter Verhandler Egeland hält Oslo-Abkommen für "hinfällig"

Nahost-Konflikt: Beteiligter Verhandler Egeland hält Oslo-Abkommen für "hinfällig"


Nahost-Konflikt: Beteiligter Verhandler Egeland hält Oslo-Abkommen für "hinfällig"
Nahost-Konflikt: Beteiligter Verhandler Egeland hält Oslo-Abkommen für "hinfällig" / Foto: © AFP

Gut drei Jahrzehnte nach dem Abschluss des ersten Oslo-Abkommens hält einer seiner Architekten das Vertragswerk zur Beilegung des Nahost-Konflikts für hinfällig. "Die Osloer Abkommen sind als Abkommen erledigt", sagte Jan Egeland, damals Staatssekretär im norwegischen Außenministerium, im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Es werde "ein neues Abkommen geben, das von den Vereinigten Staaten, der EU und den arabischen Ländern angeführt werden muss", sagte Egeland weiter.

Textgröße ändern:

Das 1993 abgeschlossene erste Oslo-Abkommen sah einen schrittweisen Rückzug Israels aus den besetzten Gebieten vor. Es wurde mit einem historischen Handschlag zwischen Israels Regierungschef Jizchak Rabin und dem Chef der Palästinenserorganisation PLO, Jassir Arafat, besiegelt, die Bilder davon gingen damals um die Welt.

Drei Jahrzehnte später und mitten im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sieht Egeland, der heute 66 Jahre alt und Chef des Norwegischen Flüchtlingsrats ist, den einzigen Ausweg in einer internationalen Vermittlung.

Zwischen Israel und der Hamas gebe es "keinerlei Vertrauen", sagte Egeland. Israel führe Krieg, um die Hamas zu zerstören, die Hamas existiere, um Israel "auszulöschen". Die politischen Führer auf beiden Seiten seien heute "bei weitem nicht auf dem Niveau" der Zeit der Oslo-Abkommen. Es gebe heute "Populisten auf beiden Seiten".

Egeland sagte, es sei "eine Illusion, dass Israel sich zu Sicherheit und Frieden bomben kann". Er fügte an: "Es ist eine Illusion, dass man durch das massive Töten israelischer Zivilisten, wie es (die Hamas) getan hat, und durch die Entführung von Zivilisten als Geiseln das Problem der Existenz Israels lösen kann."

Um eine diplomatische Lösung herbeizuführen, wären aus Egelands Sicht geheime Vorgespräche nötig. Solche "diskreten Verhandlungen" hätten "den großen Vorteil, dass man nicht zum großen Publikum spricht". So müssten Gesprächspartner nicht auf "die Provokation oder den Gewaltakt von gestern oder vorgestern eingehen" und könnten "wirklich verhandeln".

S.Collins--TNT

Empfohlen

Wahlkampf für Harris: Obama bezeichnet Trump als "verrückt" und richtet Appell an schwarze Männer

Bei seinem Einstieg in den Wahlkampf der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat der frühere US-Präsident Barack Obama den republikanischen Rivalen Donald Trump als "verrückt" bezeichnet. Er könne nicht verstehen, "warum irgendjemand glaubt, dass Donald Trump die Dinge verändern wird", sagte Obama am Donnerstag bei der Kundgebung in Pittsburgh, Pennsylvania. Die langen Reden des Republikaners verglich er mit denen des 2013 verstorbenen kubanischen Staatsführers Fidel Castro. Zudem richtete er in Pennsylvania einen Appell an schwarze Männer in den USA.

Israels Armee verkündet Tötung von Kommandeur des Islamischen Dschihads im Westjordanland

Die israelische Armee hat erklärt, den Kommandeur der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad für die Flüchtlingssiedlung Nur Schams im Westjordanland getötet zu haben. Mohammed Abdullah sei am Donnerstag bei einem israelischen Angriff auf das Lager in Tulkarem "eliminiert" worden, gab das Militär an. Der Islamische Dschihad hat den Tod Abdullahs zunächst nicht bestätigt.

Bundestag befasst sich mit besserem Schutz vor sexueller Gewalt

Der Bundestag berät am Freitag (Plenarsitzung ab 09.00 Uhr) erstmals über den besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt. Die Neuregelung soll insbesondere die Arbeit der Unabhängigen Bundesbeauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs auf eine gesetzliche Grundlage stellen. Zudem sind zusätzliche Beratungsangebote für Betroffene sowie Regelungen für die Aufarbeitung von sexueller Gewalt vorgesehen.

CSU-Parteitag beginnt mit Rede von Parteichef Söder und Leitanträgen

Die CSU trifft sich ab Freitag (16.00 Uhr) in Augsburg zu einem zweitägigen Parteitag. Im Mittelpunkt des Delegiertentreffens steht zum Auftakt eine Rede von CSU-Chef Markus Söder, am Samstag soll dann der CDU-Vorsitzende und gemeinsame Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz vor der Schwesterpartei auftreten. Die CSU-Spitze kündigte im Vorfeld an, in Augsburg große Einigkeit mit Merz und der Schwesterpartei CDU demonstrieren zu wollen.

Textgröße ändern: