Tausende Menschen demonstrieren in London gegen Antisemitismus und für Israel
Einen Tag nach einer pro-palästinensischen Großdemonstration in London sind am Sonntag in der britischen Hauptstadt tausende Menschen gegen Antisemitismus auf die Straße gegangen, darunter auch Ex-Premierminister Boris Johnson. "Wir sind hier, um Israel zu unterstützen. Wir sind hier, um die Freilassung aller Geiseln zu fordern", sagte die 52-jährige Debby Goldberg der Nachrichtenagentur AFP. Der von einem britischen Aktionsbündnis gegen Antisemitismus organisierte Marsch führte zum britischen Parlament.
Auf ihrem Weg trugen einige Teilnehmer Plakate mit der Aufschrift "Null Toleranz für Antisemitismus". Andere schwenkten israelische und britische Flaggen und hielten Fotos von israelischen und ausländischen Geiseln in den Händen, die von der radikalislamischen Hamas bei ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober in den Gazastreifen entführt worden waren.
Nach dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober, bei dem etwa 1200 Menschen getötet und etwa 240 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden waren, begann Israel mit einer massiven Bombardierung des Gazastreifens. Angaben der Hamas zufolge, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 15.000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet. Seit Freitag ist eine viertägige Feuerpause in Kraft.
Nach Angaben der jüdischen Wohltätigkeitsorganisation Community Security Trust (CST) wurden in den 40 Tagen zwischen dem Hamas-Angriff und dem 15. November mindestens 1324 antisemitische Vorfälle in Großbritannien registriert - im Vorjahreszeitraum waren es 217.
Zeitgleich forderten am Sonntag zehntausende Marokkaner bei einer Demonstration in der Stadt Casablanca einen dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen und die Aussetzung der diplomatischen Beziehungen zu Israel.
Das nordafrikanische Land war 2020 neben den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain den von den USA vermittelten Abraham-Abkommen beigetreten und hatte damit eine Normalisierung seiner Beziehungen zu Israel eingeläutet. Im Gegenzug erkannten die USA und Israel die Souveränität Marokkos über die Westsahara an. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas haben die Proteste in Marokko gegen Israel jedoch zugenommen.
P.Barry--TNT