The National Times - Wilders-Wahlsieg in Niederlanden löst in Deutschland Besorgnis aus

Wilders-Wahlsieg in Niederlanden löst in Deutschland Besorgnis aus


Wilders-Wahlsieg in Niederlanden löst in Deutschland Besorgnis aus
Wilders-Wahlsieg in Niederlanden löst in Deutschland Besorgnis aus / Foto: © ANP/AFP

In Deutschland ist der Wahlsieg des Rechtspopulisten Geert Wilders in den Niederlanden auf Besorgnis gestoßen. Vertreter von SPD, Grünen, FDP und Linkspartei warnten mit Blick auf die Europawahlen im kommenden Jahr vor einer Stärkung von Parteien am rechten Rand. Die Union sah in dem Wahlerfolg einen Warnruf, in der Migrationspolitik endlich Lösungen zu liefern. Die AfD sprach von einem "großen Erfolg".

Textgröße ändern:

"Es wird dunkler in Europa", schrieb die designierte SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl im Juni, Katarina Barley, im Online-Dienst X (vormals Twitter). Die designierte FDP-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann bezeichnete Wilders als "eine ernsthafte Gefahr für das weltoffene Europa". Er führe vor Augen, "dass die Europawahl nicht nur droht, zu einer Protestwahl der Ränder zu werden, sondern dass auch das Thema ungeordnete Migration die Menschen nachvollziehbar beschäftigt", sagte sie der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe).

"Wir brauchen eine Wende in der Migrationspolitik", sagte CSU-Chef Markus Söder Ingolstadt. Die Situation in den Niederlanden zeige deutlich, dass für einen großen Teil der Bevölkerung die Migrationsfrage das große Thema sei. Söder forderte erneut eine "Integrationsgrenze" und weitergehende Beschlüsse von Bund und Ländern in der Migrationsfrage als bisher. Nötig seien "klare Stoppsignale".

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen warnte vor einem Rechtsruck in Europa. Wenn die Parteien der politischen Mitte im Wahlkampf dauernd über Migration redeten, ohne etwas zu lösen, "dann werden die Rechtspopulisten Wahlsieger", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Werde dieser Fehler in anderen Ländern und im Europawahlkampf weiter praktiziert, "werden sich Wahlergebnisse wie in den Niederlanden in ganz Europa wiederholen".

Der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter sah in dem Wahlergebnis "eine klare Botschaft" an die CDU und ihren Chef Friedrich Merz. "Wer sich an Rechtspopulisten und Rechtsextreme anbiedert, macht sie nur noch stärker", sagte der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

In den Niederlanden hatte die Nachfolgerin des scheidenden Ministerpräsidenten Mark Rutte an der Spitze der bürgerlich-konservativen VVD, Dilan Yesilgöz, vor den Wahlen eine Koalition mit Wilders nicht ausgeschlossen.

Ähnlich wie Hofreiter äußerte sich Linken-Chef Martin Schirdewan. "Ich hoffe, dass Friedrich Merz seine Lehren aus der Wahlniederlage der niederländischen Christdemokraten zieht", erklärte er. "Man schwächt die Rechtsradikalen nicht, indem man ihre Forderungen und ihre Parolen übernimmt. So macht man den Rechtsextremismus salonfähig."

AfD-Chefin Alice Weidel gratulierte Wilders zu seinem Wahlerfolg. Er zeige: "Ganz Europa will die politische Wende!".

R.T.Gilbert--TNT

Empfohlen

Japanische Anti-Atomwaffenorganisation Nihon Hidankyo erhält Friedensnobelpreis

Die japanische Anti-Atomwaffenorganisation Nihon Hidankyo wird mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Gruppe von Überlebenden der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki im Jahr 1945 wird für ihren Kampf für eine atomwaffenfreie Welt geehrt, wie das Nobelkomitee am Freitag in Oslo verkündete. Mit ihren Augenzeugenberichten verbreiteten die Überlebenden die Botschaft, "dass Atomwaffen nie wieder eingesetzt werden dürfen". Umso "alarmierender" sei es, dass das Tabu gegen einen neuerlichen Atomwaffeneinsatz derzeit "unter Druck geraten" sei, sagte der Komitee-Vorsitzende Jörgen Watne Frydnes in Oslo.

Israel tötet Kommandeur des Islamischen Dschihad im Westjordanland

Die israelische Armee hat bei Angriffen im Libanon und den Palästinensischen Gebieten erneut Ziele der Hisbollah und islamistischer Palästinenserorganisationen ins Visier genommen. Im Westjordanland tötete Israel nach eigenen Angaben vom Freitag einen Kommandantur der militanten Gruppe Islamischer Dschihad in einer ihrer Hochburgen. Im Libanon beschoss sie erneut das Zentrum von Beirut sowie Hochburgen der Kämpfer im Süden und Osten des Landes. US-Außenminister Antony Blinken äußerte die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung des Konflikts.

Söder sieht Deutschland durch Zuwanderung "finanziell und kulturell" überfordert

Vor dem Beginn des CSU-Parteitags in Augsburg hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Wende in der Zuwanderungspolitik gefordert. "Unser Land ist finanziell und kulturell überfordert", sagte Söder der "Augsburger Allgemeinen" vom Freitag. "Viele fühlen sich in ihren Stadtteilen nicht mehr richtig daheim, in manchen Klassenzimmern wird kaum noch Deutsch gesprochen", fügte der CSU-Vorsitzende hinzu. "Die Migration wächst uns über den Kopf."

Wahlkampf für Harris: Obama bezeichnet Trump als "verrückt" und richtet Appell an schwarze Männer

Bei seinem Einstieg in den Wahlkampf der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat der frühere US-Präsident Barack Obama den republikanischen Rivalen Donald Trump als "verrückt" bezeichnet. Er könne nicht verstehen, "warum irgendjemand glaubt, dass Donald Trump die Dinge verändern wird", sagte Obama am Donnerstag bei der Kundgebung in Pittsburgh, Pennsylvania. Die langen Reden des Republikaners verglich er mit denen des 2013 verstorbenen kubanischen Staatsführers Fidel Castro. Zudem richtete er in Pennsylvania einen Appell an schwarze Männer in den USA.

Textgröße ändern: